Workation: So funktioniert Arbeiten und Urlaub machen
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Arbeit und Urlaub miteinander verbinden – was traumhaft klingt, muss kein Traum bleiben, denn mit Workation ist genau das in vielen Berufen möglich. Die Corona-Pandemie hat in der Arbeitswelt bleibende Spuren hinterlassen, denn das Arbeiten außerhalb des Büros ist längst Normalität geworden. Diesen Trend können sich Arbeitnehmende zunutze machen und eine Workation planen. Was genau mit diesem Begriff gemeint ist, wie Workation sinnvoll geplant wird und welche Regelungen es rund um das Arbeiten an beliebten Reisezielen zu beachten gibt, das erfahren Sie hier.
Was bedeutet Workation?
Der Begriff Workation setzt sich aus den englischen Wörtern „work“ für Arbeit und „vacation“ für Urlaub zusammen und bedeutet so viel wie Arbeit und Urlaub miteinander verbinden. Das bedeutet, dass Angestellte ihre Arbeit nicht am Arbeitsplatz im Unternehmen, sondern von einem anderen Ort aus erledigen. Dabei verbinden sie aktiv Arbeitszeit und Urlaub miteinander. Genau hier liegt auch die Abgrenzung zu Remote Work, denn dabei geht es lediglich um ortsunabhängiges Arbeiten, nicht jedoch um die Verbindung von Urlaub und Arbeit.
Vorteile einer Workation
Die Vorteile einer Workation sind vielfältig und beziehen sich nicht nur auf Arbeitnehmende. Auch Unternehmen können davon profitieren, wenn ihre Angestellten zur Workation aufbrechen. Beispielsweise steigern derartige Möglichkeiten flexibler Arbeitsgestaltung die Zufriedenheit im Job. Das wirkt sich positiv auf die Leistungsfähigkeit aus, kann Krankenstände senken und die Bindung an den Arbeitgeber festigen. Hinzu kommt, dass Unternehmen von neuen Kontakten, die Arbeitnehmenden während der Workation vor Ort knüpfen, und dem Erwerb von Sprachkompetenzen oder anderen berufsrelevanten Fähigkeiten profitieren. Die Vorteile einer Workation für Arbeitnehmende sind:
- mehr Kreativität und Motivation: Die Aussicht auf spannende Unternehmungen nach Feierabend steigert Ihre Motivation während der Arbeit.
- Erholungsfaktor: Trotz Arbeit am Urlaubsort erleben Sie bei einer Workation mehr Entspannung, da alltägliche Aufgaben wie Haushalt und Co. hier wegfallen und Sie Ihre Freizeit besser zum Entspannen nutzen können.
- Inspiration beim Arbeiten: Zahlreiche Eindrücke am Urlaubsort sowie neue Kontakte inspirieren Sie für Ihre Arbeit.
- Networking: Workation lässt sich ideal zum Knüpfen neuer beruflicher Kontakte im Ausland nutzen.
- maximale Flexibilität: Ort und Arbeitszeiten legen Sie bei einer Workation größtenteils selbst fest, was Ihnen Flexibilität bei der Tagesgestaltung bietet.
- Urlaubstage aufsparen: Anders als bei klassischen Reisen nehmen Sie für eine Workation keinen Urlaub.
Nachteile von Workation
Neben zahlreichen Vorteilen und Möglichkeiten gibt es auch einige Herausforderungen bei einer Workation. Nicht jeder Ort eignet sich, um dort Arbeit und Urlaub zu verbinden. Zur Grundvoraussetzung gehören eine stabile Stromversorgung und Internetverbindung. Zudem gibt es außerhalb der EU teilweise komplizierte Regelungen für Arbeitsaufenthalte. Das gilt besonders dann, wenn Sie längere Zeit von einem Ort aus arbeiten möchten. Eine weitere Schwierigkeit besteht, wenn Ihr Arbeitgeber der Workation nicht zustimmt. Sie haben als Mitarbeiter keinen Anspruch auf Homeoffice, Remote Work oder Workation. Überzeugen die vielfältigen Möglichkeiten und Vorteile Ihren Chef nicht, fällt die geplante Reise ins Wasser.
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Workation planen
Das temporäre Arbeiten in Kombination mit Reisen im Ausland bedarf einer gründlichen Planung. Zuerst benötigen Sie die Zustimmung Ihres Arbeitgebers. Er muss nicht nur dem Auslandsaufenthalt zustimmen, sondern auch das Arbeiten im Homeoffice oder Remote Work erlauben.
Liegt Ihnen die Erlaubnis des Unternehmens vor, beginnen Sie mit der eigentlichen Planung. Dazu suchen Sie ein Land aus, in welchem Sie das Arbeiten und Reisen verbinden möchten. Je nach Zielland kann es erforderlich sein, dass Sie rechtzeitig ein Visum beantragen.
Achten Sie bei der Wahl einer Unterkunft darauf, dass eine stabile Internetverbindung garantiert wird, denn sie ist die Voraussetzung für ortsunabhängiges Arbeiten. Darüber hinaus ist es sinnvoll, im Vorfeld einen groben Plan zur zeitlichen Gestaltung der Tage zu erstellen. Wann planen Sie Arbeitszeiten ein und ab wann möchten Sie Freizeitaktivitäten nachgehen? Befindet sich der Ort in einer anderen Zeitzone als Deutschland, muss die Zeitverschiebung bei der Gestaltung der Arbeitszeiten bedacht werden.
Wichtige Tipps zur Workation für Arbeitnehmende
Damit Sie während Ihres Arbeitsurlaubs nicht gegen geltende Regelungen verstoßen oder plötzlich ohne Versicherungsschutz dastehen, ist eine gründliche Vorbereitung wichtig. Als Mitarbeiter bleiben Sie auch bei zeitweiser Arbeit aus dem Ausland in Deutschland steuerpflichtig, sofern Sie pro Jahr nicht länger als 183 Tage außerhalb Deutschlands arbeiten.
Eine Arbeitserlaubnis im Ausland ist innerhalb der EU bei einer Workation nicht erforderlich. Führt Sie Ihre Reise jedoch in ein Land außerhalb der EU, informieren Sie sich vorab unbedingt über die geltenden Regelungen des Ziellandes.
Zudem sollten Sie vor Antritt der Workation im Ausland mit Ihrer Krankenkasse abklären, inwiefern hier Versicherungsschutz besteht. Hinsichtlich der Sozialversicherung gibt es keine einheitliche Regelung. In einem Land innerhalb der EU und bei kürzerer Workation bleiben Arbeitnehmer in Deutschland sozialversicherungspflichtig. Bei längeren Aufenthalten an einem Ort im Ausland oder Ländern außerhalb der EU gelten unter Umständen andere Regelungen.