Probetag: Mit diesen Tipps punkten Sie beim Probearbeiten
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Nach einem Vorstellungsgespräch laden viele Unternehmen besonders vielversprechende Kandidaten zum Probearbeiten ein. Damit wäre die erste Hürde auf dem Weg zum Arbeitsvertrag zwar geschafft, für Sie als Bewerber ist der Probetag jedoch eine Herausforderung. Wir sagen Ihnen, wie Sie bei Ihrem potenziellen neuen Arbeitgeber am besten punkten und auch bei den Kollegen einen positiven Eindruck hinterlassen.
Probearbeiten: Definition und rechtliche Rahmenbedingungen
Ein Probetag ist nicht mit der Probezeit zu verwechseln, die üblicherweise sechs Monate dauert. Bei dieser deutlich längeren Probearbeitszeit am Anfang eines Arbeitsverhältnisses werden Sie nämlich als vollwertiger Arbeitnehmer eingesetzt und dafür auch entlohnt. Im Gegenzug wird von Ihnen aber auch von Anfang an die volle Arbeitsleistung erwartet.
Beim Probearbeiten ist das anders. Dieser Zeitraum ist deutlich kürzlich: Meist handelt es sich tatsächlich nur um einen einzigen Tag, manchmal werden aber auch mehrere Tage für das Probearbeiten vereinbart. Es handelt sich dabei auch nicht um ein Arbeitsverhältnis, sondern um ein Einfühlungsverhältnis, bei dem Bewerber und Arbeitgeber die Möglichkeit haben, sich besser kennenzulernen. Ein Arbeitsvertrag ist dafür nicht notwendig. Unternehmen können so herausfinden, ob Kandidaten zur ausgeschriebenen Stelle passen, während die Bewerber sich einen Eindruck von den künftigen Aufgaben und Tätigkeiten, aber auch von den Kollegen verschaffen. Sie sollen ein Gespür für die Arbeit und die Unternehmenskultur bekommen, agieren aber eher als „Mitläufer“. Beispielsweise dürfen sie bei Verkaufsgesprächen zuhören, werden diese aber nicht selbst führen. Es gibt keinen gesetzlichen Anspruch auf eine Entlohnung für das Einfühlungsverhältnis. Einige Arbeitgeber zahlen dem Bewerber aber eine Aufwandsentschädigung oder die Fahrtkosten für das Probearbeiten. Das ist jedoch keine Verpflichtung, sondern freiwillig.
Die wichtigsten Tipps für das Probearbeiten auf einen Blick
Sie haben eine Einladung zum Probearbeiten bekommen und wollen diese Möglichkeit bestmöglich nutzen? Dann beherzigen Sie auf jeden Fall folgende Tipps:
- Bereiten Sie sich gründlich auf das Unternehmen sowie Ihre künftigen Aufgaben und Tätigkeiten vor.
- Halten Sie Ihre Erwartungen im Rahmen einer Checkliste fest.
- Erscheinen Sie zum Probetag pünktlich, ausgeschlafen, entspannt und motiviert.
- Achten Sie auf ein gepflegtes Erscheinungsbild.
- Zeigen Sie sich interessiert, aufmerksam und engagiert, aber auch respektvoll und höflich.
- Kommunizieren Sie nicht nur mit dem Arbeitgeber, sondern auch mit den Kollegen und Mitarbeitern aus anderen Abteilungen.
- Lassen Sie den Probetag Revue passieren und vergleichen Sie ihn mit Ihrer Checkliste.
Der Probetag: Eine gute Vorbereitung ist das A und O
Sicherlich haben Sie sich schon vor dem großen Tag gedanklich mit dem Unternehmen beschäftigt, denn das Vorstellungsgespräch liegt wahrscheinlich bereits hinter Ihnen. Dennoch ist es sinnvoll, sich noch einmal etwas intensiver mit Ihrem potenziellen neuen Arbeitgeber zu beschäftigen. Vor allem mit Ihren künftigen Tätigkeiten, den Hierarchien im Betrieb, der Philosophie und Kultur des Unternehmens, aber auch mit den einzelnen Abteilungen. Es wird Ihnen dadurch leichter fallen, Abläufe zu verstehen und nachzuvollziehen. Außerdem erhöhen Sie so Ihre Chancen auf einen Arbeitsvertrag. Ebenso sollten Sie zu Hause eine kleine Checkliste mit Ihren persönlichen Erwartungen an das Probearbeiten erstellen. Notieren Sie darauf alle Aspekte, die Ihnen wichtig sind.
Beispiele:
- Stimmt die „Chemie“ und sind mir die Kollegen sympathisch?
- Welcher Umgangston wird zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer gepflegt?
- Gibt mir das Unternehmen die Möglichkeit, mich weiterzuentwickeln?
- Hat mir die Probearbeitszeit Spaß gemacht?
- Wie ist mein „Bauchgefühl“ nach dem Tag?
Die Auswertung nehmen Sie natürlich erst nach dem Probearbeitstag vor.
Darüber hinaus sollte ein pünktliches und ausgeschlafenes Erscheinen beim Probearbeiten selbstverständlich sein. Gehen Sie am Vorabend frühzeitig zu Bett und stellen Sie sich rechtzeitig den Wecker, so dass Sie entspannt und ohne Hektik aus dem Haus gehen können. Kalkulieren Sie auch eventuelle Verzögerungen ein: zum Beispiel Staus oder Streiks im ÖPNV.
Ihr Äußeres sollte gepflegt, Ihre Kleidung dem Unternehmen und Ihren Aufgaben bei der Arbeit angemessen sein. Das Outfit darf auf keinen Fall zu lässig und leger, aber auch nicht „overdressed“ sein. Erkunden Sie sich vor dem Probearbeiten unbedingt, ob im Unternehmen ein bestimmter Dresscode herrscht. In der Regel wird das Thema schon beim Vorstellungsgespräch angesprochen, notfalls dürfen Sie aber natürlich auch vor dem Probetag telefonisch nachfragen.
Tipps für das richtige Verhalten beim Probearbeitstag
Dass Sie für Ihren neuen Job Interesse zeigen und sowohl dem Arbeitgeber als auch den Mitarbeitern aufmerksam zuhören, sollte selbstverständlich sein. Ebenso ist es wichtig, dass Sie sich einbringen und engagieren. Stellen Sie Fragen, wenn Ihnen Abläufe unklar sind oder Sie gerne detailliertere Informationen hätten. Bleiben Sie dabei in jedem Fall respektvoll und höflich und überschreiten Sie niemals Ihre Kompetenzen. Bewerten Sie also niemals die Arbeit von Kollegen oder einzelne Abläufe und greifen Sie auch nicht selbstständig in bestehende Prozesse ein. Es ist übrigens nicht schlimm, wenn Sie beim Probearbeiten nicht alles auf Anhieb perfekt meistern. Das wird an diesem Tag auch gar nicht von Ihnen erwartet. Arbeitgeber achten bei Bewerbern vielmehr auf Skills wie
- Lernbereitschaft und Lernfähigkeit
- Teamfähigkeit
- Flexibilität
- Aufnahmefähigkeit
- Belastbarkeit
Versuchen Sie auch, beim Probearbeiten oder in den Pausen, mit so vielen Vorgesetzten, Kollegen und Mitarbeitern wie möglich zu sprechen. Das Unternehmen kann sich dadurch einen noch intensiveren Eindruck von Ihnen verschaffen und Sie bleiben nachhaltiger in Erinnerung. Auch Ihnen persönlich bringt eine gute Kommunikation nur Vorteile, denn Sie lernen damit das Betriebsklima besser kennen. Das heißt natürlich nicht, dass Sie als „Plaudertasche“ auftreten sollten. Wer pausenlos redet, hinterlässt einen ebenso negativen Eindruck wie Kandidaten, die sich beharrlich ausschweigen. Der goldene Mittelweg wäre also genau richtig.
Ist der Probetag vorbei, werten Sie Ihre Checkliste aus. Am Ende steht dann das Resümee: Könnten Sie sich ein Arbeitsverhältnis in dem Unternehmen vorstellen? Wenn ja, müssen Sie nur noch abwarten, ob Ihnen Ihr Arbeitgeber einen Arbeitsvertrag vorlegt.
Damit aus einem Einfühlungsverhältnis ein Arbeitsverhältnis wird
Der Probetag bietet Bewerbern, aber auch Unternehmen echte Chancen und sollte als das angesehen werden, was er ist: eine großartige Möglichkeit, um herauszufinden, ob die eigenen Vorstellungen und Erwartungen erfüllt werden. Beide Seiten können so ein böses Erwachen vermeiden, denn sie ersparen sich viel Ärger, falls sich ohne die Probearbeitszeit nach kurzer Zeit herausstellt, dass es bei der Arbeit menschlich oder fachlich doch nicht passt. Nun sind Sie bereit für einen Probetag in einem Unternehmen, Ihnen fehlt nur noch die neue berufliche Herausforderung: Bewerben Sie sich jetzt auf unserer Jobbörse sz-jobs.de und starten Sie Ihre Traumkarriere!