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So begründen Sie Lücken im Lebenslauf

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Der Lebenslauf ist eine Zusammenfassung der beruflichen Reise eines Bewerbers – und kann manchmal zu einem Spiegelbild des Lebens selbst werden, mit Höhen und Tiefen, Wendungen und Pausen. Dementsprechend beschäftigt viele Bewerber die Frage, ob Lücken im Lebenslauf den Erfolg einer Bewerbung gefährden. Egal ob Arbeitslosigkeit, Auszeit, Neuorientierung, Krankheit oder Kündigung – wir zeigen Ihnen, wie Sie Lücken im Lebenslauf nicht nur füllen, sondern zu wertvollen Geschichten formen.

Was zählt als Lücke im Lebenslauf?

Eine Lücke im Lebenslauf ist eine Zeitperiode, in der der Bewerber nicht berufstätig war oder keine Ausbildung absolviert hat. Aber: Nicht jede Unterbrechung einer Karriere muss als solche betrachtet werden. Zum Beispiel kann eine Lücke bzw. kurze Pause zwischen zwei Jobs als normale Unterbrechung angesehen werden. Eine Lücke wird oft dann relevant, wenn sie mehrere Monate überschreitet oder unerklärt bleibt, etwa in Folge einer Arbeitslosigkeit oder Kündigung.

Ist die Lücke im Lebenslauf ein Hindernis bei der Bewerbung?

Nicht zwangsläufig. Lücken im Lebenslauf können Fragen aufwerfen und Personaler misstrauisch machen. Gründe für Lücken im Lebenslauf müssen aber nicht negativ sein. Eine längere Arbeitslosigkeit kann aufgrund von Umstrukturierungen oder wirtschaftlichen Herausforderungen entstanden sein. Eine Auszeit kann für eine Neuorientierung oder Weiterbildung genutzt worden sein. Die meisten Personaler verstehen, dass das Leben unvorhersehbare Wendungen nehmen kann, die zu Unterbrechungen und Lücken in der Berufslaufbahn eines Bewerbers führen.

Der Elefant im Raum: Die Lücken im Vorstellungsgespräch ansprechen

Wenn Sie zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen werden, sollten Sie sich auf Fragen der Personaler zu Lücken im Lebenslauf vorbereiten. Versuchen Sie nicht, diese zu verschleiern oder zu beschönigen. Es ist wichtig, ehrlich zu sein und Gründe für Lücken professionell zu erklären – so lassen sich eventuelle Bedenken des Arbeitgebers schnell adressieren. Zeigen Sie, dass Sie aus Ihren Erfahrungen gelernt haben und bereit sind, wieder in das Berufsleben einzusteigen.

Warten Sie daher am besten nicht erst darauf, bis Sie zum Thema befragt werden – sprechen Sie als Bewerber die Lücke im Lebenslauf an und erklären Sie die Hintergründe. Fokussieren Sie sich dabei auf das Positive und lenken das Gespräch schnell zurück auf Ihre Stärken und Fähigkeiten. Geben Sie konkrete Beispiele, die zeigen, wie Ihre Erfahrungen Ihre Eignung und Motivation für die Position unterstreichen. Es empfiehlt sich, als Bewerberin oder Bewerber die Antworten auf solche Fragen bereits im Voraus zu üben. Dann fällt es leichter, selbstbewusst zu bleiben und Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten auszustrahlen. Zeigen Sie dem Personaler, dass Lücken im Lebenslauf kein Hindernis für Erfolg sind.

Wie lassen sich Lücken im Lebenslauf erklären?

Lücken im Lebenslauf zu füllen, ohne unehrlich zu wirken, erfordert Kreativität vom Bewerber. Dabei kann die Art und Weise, wie Sie die Lücken erklären, den Unterschied machen – und Ihnen eventuell sogar Vorteile verschaffen. Denn auch eine eventuell ungewollte Pause von mehreren Jahren infolge einer Arbeitslosigkeit lässt sich sinnvoll nutzen, etwa indem Sie durch Weiterbildungen neue Fähigkeiten erlernen oder sich in Ihrem Fachgebiet fortbilden. Sie können sich ehrenamtlich engagieren, für eine gute Sache einsetzen und dies in Ihrem Lebenslauf anbringen.

Hier sind einige Beispiele für Lücken und Tipps, wie Sie im Lebenslauf und im Vorstellungsgespräch am besten damit umgehen:

  • Arbeitslosigkeit: Wenn Sie arbeitslos waren, sollten Sie dies im Lebenslauf offen angeben. Erklären Sie die Gründe für die Arbeitslosigkeit und wie Sie die Zeit genutzt haben. Betonen Sie, was Sie in der Zeit der Arbeitslosigkeit gelernt haben, etwa durch Weiterbildungen oder ehrenamtliche Arbeit. Zeigen Sie dem Arbeitgeber, dass Sie trotz Lücke im Lebenslauf und Arbeitslosigkeit aktiv geblieben sind und bereit sind, wieder in das Berufsleben einzusteigen.
  • Kündigung: Sprechen Sie offen über die Gründe für die Kündigung und wie Sie aus dieser Erfahrung gelernt haben. Betonen Sie, wie Sie sich seit der Kündigung weiterentwickelt haben.
  • Weiterbildung: Heben Sie im Lebenslauf hervor, welche neuen Fähigkeiten oder Zertifikate Sie erworben haben und wie diese für die angestrebte Position relevant sind, besonders nach einer Neuorientierung.
  • Auszeit: Wenn Sie eine Auszeit genommen haben, sollten Sie dies ebenfalls offen und ehrlich im Lebenslauf angeben. Erklären Sie den Personalern die Gründe für Ihre Auszeit und was Sie während dieser Zeit getan haben. Zeigen Sie dem Arbeitgeber, dass Sie sich weiterentwickelt haben und bereit sind, neue Herausforderungen anzunehmen.
  • Krankheit: Respektieren Sie Ihre Privatsphäre, aber erklären Sie auf allgemeiner Ebene, dass gesundheitliche Gründe zu einer vorübergehenden Pause geführt haben. Nennen Sie Details Ihrer Krankheit nur, wenn Sie sich damit wohlfühlen und verdeutlichen etwa mit dem Hinweis auf Rehabilitationsmaßnahmen, dass Sie wieder gesund und einsatzbereit sind.
  • Familienzeit: Die Betreuung von Angehörigen, insbesondere Kindern, ist eine wichtige und anerkannte Aufgabe. Wenn Sie eine längere Familienzeit genommen haben, etwa Elternzeit, können Sie dies offen und ehrlich im Lebenslauf angeben.
  • Neuorientierung: Wenn Sie Ihre beruflichen Ziele neu ausgerichtet haben, erklären Sie, wie Sie Ihre Stärken und Interessen auf die angestrebte Position anwenden möchten. Erklären Sie die Gründe für Ihre Neuorientierung und was Sie während dieser Zeit getan.
  • Reisen: Eine Lücke im Lebenslauf kann auch durch eine sehr lange Reise entstehen. Wenn Sie gereist sind, betonen Sie die kulturellen Erfahrungen und die persönliche Entwicklung, die Sie dabei gemacht haben.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Lücken im Lebenslauf eines Bewerbers zwar Fragen aufwerfen können, aber mit der richtigen Herangehensweise und Erklärung kein unüberwindbares Hindernis darstellen. Die Kunst besteht darin, ehrlich, selbstbewusst und positiv über eigene Erfahrungen und Erkenntnisse während dieser Phasen zu sprechen. Letztendlich sind es diese Erfahrungen, die Bewerber für Personaler zu einer vielseitigen und wertvollen Bereicherung machen.