Jahresgespräch: Mit diesen Fragen sind Sie optimal vorbereitet
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Ein Jahresgespräch findet nur einmal im Jahr statt und dient zum Austausch zwischen Arbeitgeber und Mitarbeitenden. Im Gespräch blicken sie auf das Jahr zurück und besprechen Leistung, Entwicklung und Wünsche. Auch Sie als Arbeitnehmer können vom jährlichen Meeting profitieren, es kann Ihnen Perspektiven für die zukünftige Arbeit aufzeigen und nützliches Feedback liefern. Sie sollten die Gelegenheit also nutzen und sich möglichst früh mit der Vorbereitung des Jahresgesprächs befassen.
Ziele und wichtige Punkte des Jahresgesprächs
In einem Jahresgespräch blicken die Mitglieder eines Unternehmens auf das vergangene Geschäftsjahr zurück. Führungskräfte tauschen sich mit den Arbeitnehmern über die Unternehmensziele aus. Sie besprechen Prognosen und decken Schwachstellen und Stärken der Firma auf.
Für die Führungskraft ist es wichtig, dass Sie als Mitarbeiter möglichst viel leisten, ohne von der Anstrengung krank zu werden. Zur Verbesserung des Arbeitsumfeldes ist aber auch die Kommunikation im Betrieb von größter Bedeutung. Um die Leistungsfähigkeit zu steigern, sollten Sie Ihrem Vorgesetzten im Jahresgespräch wichtige Tipps mit auf den Weg geben. Arbeitgeber können ihre Arbeit besser erledigen, wenn sie über die Entwicklungen informiert werden, die für ihre Tätigkeit von Bedeutung sind.
Ein kurzer Leitfaden über den Aufbau eines Jahresgesprächs
Sie werden einige Wochen vor einem Jahresgespräch über den Termin informiert. Die Dauer der Konferenz dauert normalerweise zwischen 30 und 60 Minuten.
Das Jahresgespräch selbst besteht aus drei Teilen, und für alle müssen Sie vorab Vorbereitungen treffen:
- Rückblick und Reflexion
- Aktueller Zustand
- Feedback und Ziele für die Zukunft
Zunächst bringen die Teilnehmer ihre Gedanken zum vergangenen Jahr auf den Tisch. Anschließend dreht sich alles um die aktuelle Situation der Firma und die Herausforderungen, vor denen sie steht. Zum Schluss können alle Beteiligten ihr eigenes Feedback geben, Wünsche äußern und Erwartungen und Ziele für das kommende Jahr formulieren.
Generell können alle Teilnehmer des Gesprächs Fragen in ungezwungener Atmosphäre stellen und beantworten. Ein Jahresgespräch soll keine Veranstaltung sein, die von der Personalleitung vorgeschrieben ist und in der alle Mitarbeiter nur dem Chef zuhören. Formulieren Sie Kritik dennoch stets konstruktiv. Leider sehen immer noch zu viele Berufstätige Jahresgespräche als unnötige Pflicht an, zu denen man sich regelrecht zwingen muss. Dabei gibt es ohnehin keine rechtliche Grundlage, Vereinbarungen über Gespräche zum Jahresende zu beschließen.
Jahresgespräch vorbereiten: So verläuft die Kommunikation reibungslos
Selbst, wer sich bestens auskennt und mit allem glänzt, muss sich auf ein Jahresgespräch vorbereiten. Ansonsten bekommen Sie im schlimmsten Fall bei überraschenden Fragen keinen Ton heraus. Machen Sie sich also vorab Notizen, was Sie antworten und was Sie ansprechen wollen. Vor allem Antworten auf problematische Fragen sollten Sie vorformulieren, damit sie möglichst neutral, aber deutlich bei Ihrem Vorgesetzten ankommen. Sie sollten Schuldzuweisungen grundsätzlich unterlassen. Machen Sie Ihre Kollegen nicht für Ihre eigenen Schwierigkeiten verantwortlich und suchen Sie in privaten Problemen keine Ausreden.
Ein zentraler Aspekt im Jahresgespräch ist die aktuelle Situation am Arbeitsmarkt. Mitglieder des Betriebs geben auf der Konferenz ihre Prognosen für die Zukunft ab und stellen Projekte vor, mit denen die Firma einen Aufschwung erleben könnte. Berücksichtigen Sie diese Informationen bei der Formulierung Ihrer zukünftigen Ziele für das Unternehmen und Ihre Arbeitskraft.
Notizen sind nicht nur zur Vorbereitung des Gesprächs sinnvoll. Schreiben Sie sich auch während der Konferenz wichtige Hinweise auf; manchmal ist sogar ein ganzes Protokoll hilfreich. Auch, wenn Sie nur irgendwelche Wörter auf das Papier kritzeln, hinterlässt das immer noch einen besseren Eindruck als einfach stumm dazusitzen. Gerade, wenn Sie auf eine Frage keine Antwort wissen, müssen Sie dies aufschreiben. Mit diesen Notizen oder dem Protokoll können Sie sich schon mal auf das nächste Jahresgespräch vorbereiten.
5 Fragen, die der Vorgesetzte während des Jahresgespräch stellen kann
Welche Aufgaben fallen Ihnen in Zusammenarbeit mit Kollegen leichter, was empfinden Sie als Herausforderung?
Diese Frage im Jahresgespräch ist für Vorgesetzte wichtig, denn damit kann er die Zusammenarbeit in seinem Team bewerten. Sind die Aufgaben und Zuständigkeiten richtig verteilt? Gibt es Konflikte zwischen Kollegen, die eine gemeinsame Lösung brauchen?
Welche Note würden Sie sich geben?
Diese Frage im Mitarbeitergespräch kann dazu dienen, die Fähigkeit zur Selbstkritik zu überprüfen. Schließlich kennt ein Arbeitgeber die Schwächen seiner Mitarbeiter.
Könnten wir Vereinbarungen, Regeln und Ziele ausmachen, mit denen Sie Ihre Leistung verbessern?
Eine entscheidende Frage für Vorgesetzte im Jahresgespräch, damit sie sich um Fortbildungsangebote kümmern können. Vielleicht hat der Konzern in der Vergangenheit nur Bildungsprogramme für Tätigkeiten angeboten, die ohnehin jeder perfekt beherrscht? Dann sind sie für die Weiterentwicklung unbrauchbar. Vielleicht kennt sich der Mitarbeiter nicht mit EDV und Softwareentwicklung aus, sondern benötigt zunächst Schulungen in dieser Richtung.
Welche Ziele nehmen Sie sich vor, um Ihre Fähigkeiten in den nächsten zwölf Monaten auszubauen?
Eine Zielvereinbarung ist das wichtigste Thema in einem Jahresgespräch. Wenn Sie darauf keine Antwort haben, haben Sie sich darüber keine Gedanken gemacht. Dies ist nicht verwerflich, wenn Sie Ihre Arbeit tadellos ausführen und nur Routinearbeiten erledigen. Ansonsten sollten Sie sich schleunigst überlegen, wie Sie eine effizientere Arbeitsmoral an den Tag legen.
Sind Sie immer konzentriert bei der Sache, oder fällt die Zusammenarbeit manchmal schwer?
Kaum ein Mitarbeiter wird im Jahresgespräch antworten, er sei ständig abgelenkt. Mangelt es Ihnen dennoch an Konzentration, sollten Sie als Arbeitnehmer selbst Lösungsvorschläge vorbringen, die Sie entweder mit Ihren Kollegen oder gemeinsam mit dem Arbeitgeber durchsetzen.
Auch Sie als Arbeitnehmer haben Fragen und benötigen Feedback
Bieten Sie in Zukunft auch andere Fortbildungsprogramme an, die ich besuchen kann?
Dieser Satz nimmt einige Fragen des Arbeitgebers im Jahresgespräch vorweg. Die Führungskraft erfährt auf diese Weise, welche Weiterbildungsmaßnahmen gewünscht sind und wo der Mitarbeiter Schwierigkeiten hat.
Als wie hoch schätzen Sie das Insolvenzrisiko des Unternehmens ein?
Ist die Firma von einer Pleite bedroht, sagt der Chef selten gerne die Wahrheit. Sonst würden sich die Mitarbeiter schnell nach Alternativen auf dem Arbeitsmarkt umsehen, wenn sie im Mitarbeitergespräch von der kritischen Situation erfahren. Doch vielleicht kann Ihnen die Führungskraft im Jahresgespräch auch darlegen, weshalb sie aus ihrer Sicht trotzdem zukunftsfähige Strategie realisiert? Oder sie muss einfach mehr Leistungen erbringen.
Welche Maßnahmen ergreifen Sie nächstes Jahr zur Verbesserung der Zusammenarbeit?
Von Angestellten die maximale Leistung zu fordern, ist leicht. Doch Überforderung durch zu viel Lärm und Hektik belastet die Psyche und führt langfristig zu körperlichen Problemen. Die Personalführung ist sehr an optimalen Arbeitsbedingungen interessiert, da sie nicht will, dass sich die Mitarbeiter in Zukunft öfter krankschreiben lassen. Das Gespräch ist eine gute Möglichkeit, nach banalen Dingen wie dem Wohlbefinden zu fragen.
Finden in nächster Zeit Veränderungen im Personalwesen statt?
Durchaus eine interessante Frage für das Gespräch. Schließlich verändert sich die Unternehmensstruktur, wenn andere Leute am Hebel sitzen. Angestellte müssen sich schnell an die veränderten Konditionen und rasanten Entwicklungen anpassen.
Kriege ich eine Gehaltserhöhung für nächstes Jahr?
Eine Frage, die sich ein Angestellter nicht nur auf einem Jahresgespräch stellt. Für Gehaltsverhandlungen fertigen Sie am besten eine umfangreiche Leistungsmappe mitsamt Protokollen an und fügen dort Ihre beruflichen Erfolge bei. Ohnehin macht es einen guten Eindruck, bescheiden die persönlichen Leistungen aufzuzeigen, ohne angeberisch zu wirken.