Entscheidungsfindung: So treffen Sie die richtigen Entscheidungen im Job
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Was ziehe ich heute an? Wann fahre ich heute zur Arbeit? Koche ich heute selbst ein Essen oder bestelle ich lieber ein Menü? Täglich treffen Sie Entscheidungen – bewusst und unbewusst. Aus Ihrer Auswahl resultieren wiederum Konsequenzen. Deshalb spielt die Entscheidungsfindung im Job eine wichtige Rolle. Darüber hinaus besteht die Kunst darin, eine gute Wahl zu treffen. Doch, um den Prozess der Entscheidungsfindung zu verstehen, ist zunächst eine Begriffsklärung erforderlich.
Die Bedeutung der Entscheidungsfindung
Entscheidungsfindung steht für einen Prozess, innerhalb dessen Menschen eine Entscheidung auswählen und diese am Ende auch treffen. Dabei handelt es sich um einen Vorgang, bei dem Sie sich aus mehreren Möglichkeiten eine Option aussuchen.
Entscheidungsfindungen finden auf zwei Ebenen statt. Welche zwei sind das? Bei der ersten Ebene handelt es sich um die persönliche, bei der zweiten hingegen um die institutionelle Stufe. Die Letztere beinhaltet das Setzen von Zielen und das Verarbeiten von notwendigen Informationen. Auch die Suche nach Alternativen fällt in diese Kategorie.
Entscheidungsfindung repräsentiert die Fähigkeit, eine Auswahl zwischen verschiedenen Alternativen zu treffen. Somit sind für das Treffen einer Entscheidung mindestens zwei Optionen eine notwendige Bedingung. Bei einer einzigen Möglichkeit entfällt somit die Entscheidungsfindung.
Die unterschätzten Hürden der Entscheidungsfindung im Job
Ein Grund, weshalb Menschen im Job Schwierigkeiten haben, eine Entscheidung zu treffen, liegt schlichtweg in ihrer Angst vor den Konsequenzen. Dabei handelt es sich beim Begriff Angst, lediglich um ein Produkt Ihrer Gedanken. Sie ist unwirklich, agiert jedoch als unterschätzte Hürde. Sie können diese überwinden, indem Sie sich über den Ablauf des Entscheidungsprozesses bewusst werden.
Der Ablauf eines Entscheidungsprozesses
Der Entscheidungsprozess setzt sich aus vier einfachen Schritten zusammen:
- Zielidentifikation
- Informationssammlung
- Einbindung der Mitwirkenden
- Alternativenabwägung
Obwohl zahlreiche Methoden für die Entscheidungsfindung zur Verfügung stehen, greift die Mehrheit weiterhin zu der altbekannten Pro- und Contra-Liste. Dabei hat diese Methode ausgedient. Entscheidungen lassen sich mithilfe eines Entscheidungsmodells besser wählen. Gerade im Job sind unterschiedliche Verfahren, die auf die jeweilige Situation passen, von Bedeutung. Im Nachfolgenden sind verschiedene Entscheidungsmodelle aufgeführt, die in jedem Unternehmen Anwendung finden.
Die intelligente 10-10-10-Methode
Manche Entscheidungen wirken auf den ersten Blick ein wenig dramatisch. Sie erfordern eine unmittelbare Handlung. Daraus resultiert unnötige Panik. Damit in solch einer Situation möglichst keine Nachteile entstehen, eignet sich die 10-10-10 Methode.
Um eine passende Entscheidung zu treffen, ist eine systematische Beantwortung der drei Fragen notwendig:
Welchen Einfluss hat meine Entscheidung
- in zehn Minuten?
- in zehn Monaten?
- in zehn Jahren?
Bei diesem Entscheidungsmodell versetzen Sie sich in die Zukunft, indem Sie diese Frage beantworten. Sie machen sich ein Bild davon, inwiefern das Ergebnis Ihrer Entscheidung Ihre Zukunft beeinflusst. Auf diese Weise leisten Sie eine wichtige Vorarbeit, denn Sie klären die Frage, ob die Entscheidung wichtig ist. Bei diesem Auswahlverfahren handelt es sich jedoch um eine einfache Variante. Im Gegenzug dazu ist der Entscheidungsbaum deutlich komplexer. Es fließen bei diesem Modell mehr Kriterien in den Entscheidungsprozess ein.
Der altbewährte Entscheidungsbaum
Der Entscheidungsbaum visualisiert einen mehrstufigen sowie komplexen Entscheidungsprozess mit allen Möglichkeiten, die zur Auswahl stehen. Deshalb erfreut er sich in Unternehmen einer großen Beliebtheit. Die Äste stehen für die unterschiedlichen Entscheidungswege. Demzufolge können Sie Ihre Entscheidungen sowohl in einer logischen als auch in einer zeitlichen Abfolge notieren. Mithilfe dieser Methode erstellen Sie für jede einzelne Entscheidungssituation einen eigenen Entscheidungsbaum.
Wann eignet sich die Nutzung des Entscheidungsbaumes? Er funktioniert sowohl bei der Risikoanalyse als auch bei der Entscheidungsfindung. Mithilfe dieses Modells stellen Sie Ihre Ergebnisse grafisch dar. Sie bewerten sämtliche Alternativen und wählen die passende Option.
Welche Vorteile bietet diese spezielle Art der Entscheidungsunterstützung? Sie listen alle Punkte auf, die relevant sind. Ferner halten Sie alle Entscheidungsmöglichkeiten nachvollziehbar und vollständig fest. Außerdem leiten Sie Ihre Entscheidungsmöglichkeiten systematisch ab. Obendrein können Sie Ihre Auswahl bewerten.
Als Entscheidungsunterstützung eignet sich der Baum sowohl im Team als auch für einzelne Mitarbeitende. Seine Grundlagen setzen sich aus vier Elementen zusammen und bilden die Sachverhalte nahezu perfekt ab:
- Äste
- Entscheidungsknoten
- Zustandsknoten
- Endknoten
Der Entscheidungsknoten visualisiert Situationen, die sich aus den Entscheidungen ergeben, die getroffen wurden. Dabei stellen sie die Eingriffsmöglichkeiten dar, die Sie im Unternehmen vornehmen können. Wurzelknoten ist eine weitere Bezeichnung für diesen Knoten. Von diesem Knoten aus führen Äste zum Zustandsknoten, der auch als Möglichkeitsknoten bekannt ist. Sie stehen für Zustände, die das Resultat eines statistischen Ergebnisses sind. Wahrscheinlichkeiten spiegeln dabei den Eintritt des Ereignisses wider. Die Blätter sind die Endknoten. Sie sind ein Beispiel für die Konsequenzen, die aus dem von Ihnen gewählten Entscheidungsweg resultieren.
Warum gehört der Entscheidungsbaum zu den beliebtesten Methoden in der Praxis? Weshalb eignet er sich für Entscheidungen im Job? Ganz einfach, weil er die Funktion eines Orakels übernimmt und dabei nahezu kein Ereignis auslässt. Sie haben die Möglichkeit, allein oder im Team ein Ereignis und die daraus resultierenden Konsequenzen abzubilden. Sobald Sie sämtliche Möglichkeiten notieren, haben Sie ein klares Bild vor Augen. Der Entscheidungsbaum bringt ein wenig Ordnung in das Chaos. Obendrein erhöht er die Entscheidungsfreude.
Malen Sie sich das schlimmste Szenario aus
Zu den weiteren, weniger bekannten, aber dennoch effektiven Methoden der Entscheidungsfindung gehört das schlimmste Szenario. Zahlreichen Menschen fällt die Entscheidungsfindung so schwer, weil sie sich gerne das Schlimmste ausmalen. Tatsächlich sind die gefürchteten Szenen nur halb so schlimm. Deshalb lohnt es sich, zu notieren, was im schlimmsten Fall passieren könnte. Müssen Sie einen hohen Geldverlust hinnehmen? Entgeht Ihnen eine andere, wichtige Chance? Verlieren Sie viel Zeit? Sobald Sie sich diese drei Fragen beantwortet haben, werden Sie feststellen: Nicht einmal das schlimmste Szenario stellt einen Weltuntergang dar. Mit dieser Erkenntnis fällt Ihnen die Entscheidung deutlich leichter.
Wer seinen inneren Schweinehund überwindet, fällt die richtige Entscheidung
Zahlreichen Menschen fällt es schwer, die richtige Entscheidung zu treffen, weil sie diese in ihren Gedanken und möglichst schnell treffen wollen. Zu allem Überfluss verursacht der Druck im Job oftmals unerwünschte Panikaktionen. Unterschiedliche Methoden hingegen nehmen den Entscheidungsdruck und erleichtern die Wahl. Sie basieren auf den gegebenen Grundlagen sowie den daraus resultierenden Konsequenzen. Wer logisch denkt und seine Alternativen zu Papier bringt, hat im Normalfall keine Schwierigkeiten, eine Entscheidung zu treffen. Stattdessen liegt das Problem eher darin, das Aufschieben, zu beenden. Wer seinen inneren Schweinehund überwindet, kommt schneller ans Ziel.