Bewerbungsfoto selber machen: So wirkt es professionell
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Ein Bewerbungsfoto ist nicht obligatorisch, aber es macht Ihre Bewerbung freundlicher und aussagekräftiger. Doch nicht jeder Mensch hat Zeit und Geld, um in ein professionelles Fotostudio zu gehen. Wir erklären Ihnen, wie Sie Ihr Bewerbungsfoto selber machen und worauf Sie beispielsweise bei Hintergrund, Belichtung und Nachbearbeitung achten sollten.
Die Kamera für das Bewerbungsfoto
Die meisten modernen Smartphones haben Kameras mit einer 4K-Auflösung – ausreichend, um Bewerbungsfoto selber zu machen. Die Bildqualität ist allerdings bei einer Digital- oder Spiegelreflexkamera höher. Vielleicht können Sie sich ein Modell von einem befreundeten (Hobby-)Fotografen ausleihen?
Wenn Sie Ihr Smartphone verwenden, öffnen Sie die App und wechseln vom Automatik-Modus in den manuellen oder Pro-Modus. Damit verbessern Sie die Kontrolle über die Belichtung, denn Helligkeit und Verschlusszeit lassen sich jetzt manuell einstellen.
Die Rückenkamera eines Smartphones ist meistens besser als die Frontkamera. Fragen Sie einen Freund oder eine Freundin, ob sie die Fotos für Sie machen können. Sonst befestigen Sie die Kamera an einem Stativ und stellen es auf Ihre Höhe ein. Machen Sie kein Selfie, auch nicht mit einem Selfiestick. Sie brauchen mindestens 1,5 Meter Abstand zur Kamera für ein gutes Bewerbungsfoto. Außerdem lässt sich jedes Selfie an der etwas gedrehten Körperhaltung erkennen. Benutzen Sie den Selbstauslöser.
Hintergrund und Beleuchtung für ein gutes Bewerbungsfoto
Wenn Sie Ihr Bewerbungsfoto selber machen, stellen Sie sich vor einen möglichst einfarbigen Hintergrund. Sie brauchen einen hellen und neutralen Ton, vermeiden Sie eine knallige oder dunkle Wandfarbe. Möchten Sie das Foto im Freien aufnehmen, brauchen Sie eventuell zusätzliche Lampen, um sich gut auszuleuchten. Bei Außenaufnahmen kann Ihnen das Wetter einen Strich durch die Rechnung machen. Wenn Sie das erste Mal Ihr Bewerbungsfoto selber machen, empfehlen wir die klassische weiße Wand. Nichts soll an dieser Wand stehen oder hängen, kein Badezimmerschrank, kein Bücherregal, kein Schriftzug. Sie sollen im Fokus des Bildes stehen, jede Hintergrunddekoration wirkt unprofessionell.
Tipp: Stellen Sie sich mindestens 30 Zentimeter vor die Wand. Sie scheinen sonst auf dem Bewerbungsfoto mit dem Hintergrund zu verschmelzen oder Sie erzeugen unvorteilhafte Schatten.
Die Lichtverhältnisse spielen bei jedem Foto eine wichtige Rolle. Versuchen Sie, mit zwei oder drei Beleuchtungsquellen zu arbeiten. Sie dürfen nicht im Dunkeln stehen, das Licht darf aber auf keinen Fall direkt von oben oder unten kommen. Der Schein einer Deckenlampe lässt das Gesicht flach aussehen, eine Lichtquelle von unten wirkt leicht schaurig. Das Licht sollte von vorn kommen, aber nicht zu hart sein. Stehen Sie mit dem Rücken zum Fenster, befindet sich Ihr Gesicht im Schatten.
Arbeiten Sie mit mindestens drei Lampen, um Ihr Bewerbungsfoto selber zu machen. Konzentrieren Sie sich bei der ersten Lichtquelle darauf, Oberkörper und Gesicht gut auszuleuchten. Setzen Sie die Lampe nicht direkt von vorn ein, sondern lassen das Licht leicht seitlich auf Ihr Gesicht fallen. So betonen Sie vorteilhaft die Gesichtsformen. Eine zweite Lampe stellen Sie auf die andere Seite, etwas weiter weg. Sie reduziert die Kontraste im Gesicht und sorgt für weiche Übergänge. Mit einem dritten Licht leuchten Sie die Wand hinter Ihnen an. Durch den von der Wand reflektierten Schein heben sich Haare und Schultern vom Hintergrund ab. Setzen Sie das dritte Licht vorsichtig ein, sonst sieht es schnell nach einem Strahler aus.
Wenn Sie das Bewerbungsfoto bei Tageslicht fotografieren, nutzen Sie – wie ein professioneller Fotograf – die „Magic Hour“. An einem schönen Tag bekommt das Licht eine Stunde vor Sonnenuntergang einen wunderbar weichen, goldenen Ton.
Kleidung, Körperhaltung und Gesichtsausdruck
Welchen Kleidungsstil Sie tragen, hängt von der Stelle und der Branche ab, für die Sie sich bewerben. Manche Berufe fordern ein sehr seriöses Auftreten, bei anderen fällt die Kleidung leger aus. Frauen machen mit einer Bluse oder einem Blazer über einem T-Shirt nichts falsch. Bitte für das Bewerbungsfoto keinen zu großen Ausschnitt wählen, das kann unseriös wirken.
Stehen Sie in aufrechter, aber entspannter Körperhaltung leicht seitlich und wenden den Kopf zur Kamera. Die Arme verschränken Sie vor der Brust, lassen Sie locker hängen oder stützen die Hände in die Hüften. Um das perfekte Bewerbungsfoto selber zu machen, soll Ihr Gesicht frei erkennbar sein. Werfen Sie die Haare nach hinten oder binden Sie sie zu einer hübschen Frisur zusammen. Zeigen Sie auf dem Bild ein leichtes Lächeln, das gibt dem ein Bewerbungsfoto eine positive Ausstrahlung. Achten Sie auf Ihre Augen. Geschlossene oder aufgerissene Augen sind unvorteilhaft, eine Sonnenbrille stellt ein No-Go dar.
Tipp: Wenn Sie die Augen leicht zusammenkneifen, „squinch one‘s eyes“, bekommt Ihr Ausdruck und Ihr Aussehen etwas Entschlossenes.
Das finale Bewerbungsfoto
Sie sollten auf dem Bewerbungsfoto in der Mitte des Bildes zu sehen sein. Am besten ist ein Ausschnitt bis unter die Schultern. Achten Sie darauf, dass nicht zu viel freie Fläche über dem Kopf sichtbar ist, aber schneiden Sie auch nichts ab. Machen Sie zehn bis zwanzig Fotos in unterschiedlichen Positionen und leicht verändertem Gesichtsausdruck – Lächeln oder konzentrierter Blick. Lassen Sie sich bei der Auswahl von jemandem helfen, der Sie gut kennt. Möglicherweise finden Sie ein Bewerbungsbild nicht schön, obwohl Sie gut und vorteilhaft wirken.
Wie ein professioneller Fotograf können Sie mit einer App für Bildbearbeitung das Bild für die Bewerbung noch gezielt anpassen. Helligkeit, Farbsättigung oder kleinere Flecken können Sie so ausbessern.
Tipp: Die Nachbearbeitung von Fotos für eine Bewerbung mittels einer KI-App empfehlen wir (noch) nicht. Die Technik steht am Anfang; möglicherweise verändert der Algorithmus Ihren Haaransatz oder verlängert den Hals unnatürlich. In jedem Fall machen die Bilder einen sehr künstlichen Eindruck und können sehr unprofessionell aussehen. Läuft die Personalchefin an Ihnen vorbei, weil Sie sie anhand des Bewerbungsfotos nicht erkennt, ist das der denkbar schlechteste Start einer Bewerbung.
Alle Tipps, um das perfekte Bewerbungsfoto selber zu machen:
- Eine Smartphone-Kamera mit 4K-Auflösung genügt für ein Bewerbungsbild. Nehmen Sie die leistungsfähigere Rückkamera. Digitalkameras produzieren noch bessere Bildqualität.
- Machen Sie kein Selfie. Verwenden Sie ein Stativ, um das Bewerbungsfoto selber zu machen oder bitten Sie eine andere Person um Hilfe.
- Suchen Sie sich einen hellen neutralen Hintergrund ohne Bilder, Schriftzüge, Möbel oder Pflanzen. Sie stehen im Fokus, nichts darf auf dem Bewerbungsfoto von Ihnen ablenken.
- Verwenden Sie möglichst mehrere Lichtquellen. Das Licht darf nicht direkt von vorne, oben, unten oder von hinten kommen. Tageslicht in der „Magic Hour“ eignet sich am besten für Fotos.
- Positionieren Sie sich entspannt und leicht seitlich zur Kamera. Ein offener und freundlicher Blick verleiht Ihrem Foto einen positiven Eindruck.
- Achten Sie auf den richtigen Bildausschnitt. Kleinere Fehler lassen Sie bei der Bildbearbeitung verschwinden.