4-Tage-Woche: Urlaubsanspruch & Gehalt
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Die 4-Tage-Woche ist bei Arbeitnehmern sehr beliebt. Es handelt sich hierbei um ein Teilzeitmodell, bei dem Arbeitnehmer ihre Arbeitszeiten entweder flexibel auf vier Tage verteilen, oder aber nur vier Tage in der Woche am Arbeitsplatz sind. Auch im Homeoffice wird die 4-Tage-Woche immer beliebter. Arbeitnehmer in Teilzeit haben fast dieselben Urlaubs- und Gehaltsansprüche wie Vollzeitkräfte. Es gibt kleine, aber feine Unterschiede.
Urlaubsanspruch bei 4-Tage-Woche
Der Urlaubsanspruch bei 4-Tage-Woche verkürzt sich etwas. Der gesetzliche Urlaubsanspruch wurde für Vollzeitkräfte festgelegt und ist auf deren Ansprüche hin ausgerichtet. Dennoch haben auch Teilzeitkräfte einen Urlaubsanspruch bei 4-Tage-Woche, der sich sogar sehr leicht berechnen lässt. Die Formel hierfür lautet:
- (Urlaubsanspruch Vollzeit x Arbeitstage des Teilzeitmitarbeiters pro Woche) / übliche Arbeitstage pro Woche in Vollzeit
Eine sehr leichte Formel, die sich in der Praxis immer wieder bewährt hat. Arbeitgeber verzichten allerdings oft auf eine Festschreibung des Urlaubsanspruches im Arbeitsvertrag. Das hat den Hintergrund, dass der Urlaubsanspruch bei 4-Tage-Woche oftmals als Arbeitszeit gewertet und somit bezahlt wird. Klingt ein wenig verwirrend, erlaubt aber eine flexiblere Gestaltung des Urlaubsanspruchs ohne die Umgehung von gesetzlichen Regelungen.
Übrigens ist der Arbeitgeber verpflichtet, den Urlaub im Jahr zu gewähren, spätestens aber im darauffolgenden Jahr. Tut er dies nicht, so ist der Urlaubsanspruch entweder zu vergüten oder einklagbar. Auch Arbeitnehmer mit einer 4-Tage-Arbeitswoche haben folglich Rechtsansprüche aus dem Arbeitsrecht und sollten diese geltend machen.
Das Gehalt bei einer 4-Tage-Arbeitswoche
Beim Gehalt müssen Arbeitnehmer mit einer 4-Tage-Arbeitswoche in der Regel deutliche Abstriche machen. Sie bekommen zwar keinen niedrigeren Stundenlohn, allerdings arbeiten diese Arbeitnehmer weniger. Das schlägt sich natürlich auf das monatliche Bruttogehalt aus und verringert dieses. Im Schnitt entstehen so Einschnitte von bis zu 500 Euro brutto im Monat. Je höher die Qualifikation und der damit verbundene branchenübliche Lohn für eine Vollzeitkraft, umso höher auch der Verlust beim Bruttolohn.
Langfristig kann sich das niedrigere Gehalt gerade in Hinsicht auf künftige Rentenansprüche negativ auswirken. Wer in Teilzeit arbeiten möchte, der sollte sich das gut überlegen. Als Vollzeitkraft hat man zwar mehr Arbeit, allerdings auch mehr Lohn und damit verbunden mehr Möglichkeiten. Dennoch gibt es immer wieder Situationen, in denen die Arbeit in Teilzeit unumgänglich ist und die einzige Alternative darstellt. Das gilt übrigens nicht nur für Arbeitnehmer. Auch Arbeitgeber setzen gerne auf Teilzeitkräfte und können so interne Prozesse optimieren.
Warum ist die Teilzeitarbeit mit einer 4-Tage-Woche so beliebt?
Aus der Sicht des Arbeitnehmers ist die Antwort sehr leicht. Es gibt weniger Arbeit, aber dennoch einen soliden und planbaren Lohn für die geleistete Arbeit. Dieser Blickwinkel ist recht einseitig, denn auch aus der Sicht der Arbeitgeber gibt es einige Vorteile. Beispielsweise kann man mit der Hilfe von Teilzeitkräften interne Prozesse effektiver gestalten und für das Maß an Arbeit zahlen, welches wirklich anfällt. Wer will schon eine Vollzeitkraft bezahlen, wenn lediglich Arbeit für eine Teilzeitkraft vorhanden ist? Auch aus diesem Grund gibt es immer attraktive Angebote für Teilzeitkräfte.
Branchenübergreifend sind Teilzeitkräfte sehr beliebt und viele Experten sehen die Teilzeitarbeit schon als eine Lösung für die Zukunft. Denn der gestiegene Anteil an automatisierten Prozessen sorgt natürlich dafür, dass Arbeitsplätze für Menschen wegfallen. Die 4-Tage-Woche könnte sich hier als effektive Lösung herausstellen und den Arbeitsmarkt nachhaltig revolutionieren. Doch das ist aktuell noch ein Blickwinkel, der sich nicht endgültig durchsetzen konnte. Teilzeitkräfte gehören im Schnitt noch immer zur Ausnahme und sind nicht die Regel. Es gibt in vielen Fällen sogar einen gesetzlichen Anspruch auf eine Umwandlung der Vollzeitstelle in eine Teilzeitstelle. Dabei muss allerdings beachtet werden, dass langfristig die Vollzeitstelle das Ziel darstellt. Die Elternschaft, oder aber gesundheitliche Probleme sind hier der häufigste Grund und machen die Umwandlung einer Vollzeitstelle in eine Teilzeitstelle notwendig.
Fazit: Teilzeit kann sich lohnen, aber ist dauerhaft keine gute Lösung
Wer in Teilzeit mit einer 4-Tage-Woche arbeiten möchte, der findet in so gut wie jeder Branche schnell passende Angebote. Große, mittelständische und kleine Unternehmen profitieren von Teilzeitkräften.
Es gibt verschiedene Gründe, um in Teilzeit zu arbeiten. Das können gesundheitliche Gründe sein, aber auch persönliche Gründe. Oftmals ist es sogar möglich, dass ein gesetzlicher Anspruch auf eine Teilzeitstelle bestehen kann. Langfristig gesehen ist die Arbeit in Teilzeit allerdings keine optimale Lösung. Denn wer in Teilzeit arbeitet, der verzichtet im Endeffekt auf Rentenansprüche. Das macht sich zwar erst später bemerkbar, aber dafür bemerkt man es dann sehr deutlich. Wer dauerhaft in Teilzeit arbeiten möchte, der sollte sich folglich um eine private Altersvorsorge bemühen und sich so für spätere Zeiten vorsorgen.