Wenn es zu heiß wird: Ausfallgeld für Dachdecker

Bei Wind und Wetter draußen sein – Dachdecker sind das gewohnt, doch es gibt Grenzen, zum Beispiel große Hitze. Foto: Adobestock

Bei 30 Grad hoch oben auf dem Dach arbeiten – das kann der Gesundheit zusetzen. Deshalb kommt hier der Arbeitsschutz ins Spiel.

 

Diese Woche hat der Sommer gezeigt, was er kann: Mehr als 30 Grad zeigte das Thermometer in ganz Sachsen. Wohl dem, der dann im klimatisierten Büro sitzt oder zumindest vor der größten Hitze in den Schatten flüchten kann. Dachdecker können das nicht. Sie arbeiten dort, wo die Hitze besonders knallt – und das ist ungesund. „Die rund 400 Dachdecker in Dresden machen da gerade einiges mit. Aber bei allem Sonnenschutz – vom ständigen Eincremen übers Abdecken der Haut bis zum intensiven Wassertrinken: Wenn die Sonne so richtig vom Himmel knallt, dann müssen auch die Profis runter vom Dach. Deshalb gibt es auch so etwas wie ‚Hitzefrei fürs Dach‘, wenn die Arbeit in der Gluthitze zu viel wird. Denn die Gesundheit geht vor“, sagt Jörg Borowski von der Dachdecker-Gewerkschaft IG Bau Dresden.

Auszahlung über die Sozialkassen

Wer nicht arbeiten kann, soll trotzdem ohne große finanzielle Einbußen durch den Sommer kommen. Die Beschäftigten bekämen in diesem Fall ein sogenanntes „Ausfallgeld“ – eine Art „Extremwetter-Ersatzlohn“. Das seien immerhin dreiviertel des sonst gezahlten Stundenlohns. IG BAU und Arbeitgeber hätten damit die Jobs im Dachdeckerhandwerk am Tariftisch „wetterfest gemacht“.

Das Ausfallgeld wird gezahlt, wenn das Wetter vom April bis zum November extrem wird. Das kann starke Hitze im Sommer sein, aber auch Starkregen im Frühjahr oder ein besonders stürmischer Herbst. Für einen Dachdecker würden laut Borowski in den acht Monaten vom Frühjahr bis zum Herbst sogar bis zu 53 ausgefallene Arbeitsstunden auf dem Lohnkonto aufgefangen. Die Auszahlung des Geldes erfolge über die Sozialkassen des Dachdeckerhandwerks (Soka-Dach).

Mehr Infos und einen „Ausfallgeld-Rechner“ gibt es online.