Warum gutes Licht im Job so wichtig ist
Welches Licht wirkt sich am besten auf Wohlbefinden und damit auch die Leistungsbereitschaft von Mitarbeitern aus? Unternehmen tun gut daran, auch diese Frage im Blick zu behalten. Foto: Adobestock
Nicht nur im Winterhalbjahr ist gute Beleuchtung am Arbeitsplatz entscheidend für Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit.
Morgens wird es spät hell und schon am Nachmittag dunkel. So ist das eben im Winter. Umso wichtiger ist es, für gute Beleuchtung am Arbeitsplatz zu sorgen, schließlich verbringen die meisten Mitarbeiter täglich acht Stunden dort. Optimale Lichtverhältnisse sind aber längst noch nicht Standard, weiß man bei der Bundesanstalt für Arbeitsmedizin und Arbeitsschutz (Baua) und betont gleichzeitig, dass hier Abhilfe nötig sei. „Gute Beleuchtung am Arbeitsplatz soll gutes Sehen unterstützen sowie Unfälle und zu starke Beanspruchungen der Augen vermeiden“, so die Experten. Ganz klar hängen demnach Sicherheit und Gesundheitsschutz im Job auch von der Beleuchtung ab. Dass alle Arbeitsbereiche gut sichtbar sein und eventuell defekte Lampen rasch ausgetauscht werden müssen, gilt da noch als Selbstverständlichkeit.
Erkenntnisse aus der Forschung
Dass unterschiedliche Lichtstärken und -temperaturen sowie auch die so genannten nicht-visuellen Wirkungen von Tages- und Kunstlicht Einfluss auf Wohlbefinden und damit auch Produktivität haben, dürfte indes noch nicht überall ausreichend bekannt sein.
Die Baua will das ändern und informiert daher explizit zum Thema Beleuchtung in Büros, Produktionshallen, Werkstätten und an anderen Arbeitsplätzen. Grundsätzlich sind die sogenannten „Schutzziele der Beleuchtung von Arbeitsstätten“ in der Arbeitsstättenverordnung festgeschrieben. Darüber hinaus konkretisieren die Technischen Regeln für Arbeitsstätten alle Vorgaben und Möglichkeiten. Die beziehen sich nicht nur auf die klassischen Arbeitsräume. Auch bei Fluchtwegen und Notausgängen ist die richtige Beleuchtung wichtig.
Generell gelte: „Ein zu niedriges Beleuchtungsniveau, auftretende Blendung oder eine ungleichmäßige Beleuchtung können beispielsweise zu psychischen Belastungen, visueller Ermüdung, abnehmender Leistungsfähigkeit und höherem Risiko für Fehler und/oder Unfälle führen.“
Dass man sich heute intensiver mit dem Thema Beleuchtung beschäftigt, liegt an einer Entdeckung, die um die Jahrtausendwende herum gemacht wurde. Forscher waren auf eine bis dahin unbekannte Art blaulichtempfindlicher Fotorezeptoren im menschlichen Auge gestoßen. Eine Anregung dieser Zellen mit blau-cyanen Spektralanteilen im Licht fördert demnach die Aufmerksamkeit und wirkt wie ein „Weckruf“. Am besten funktioniert das durch Tageslicht, es kann aber auch durch Kunstlicht erzeugt werden. „Zu diesen Lichtwirkungen besteht im Bereich der Grundlagenforschung im Labor bereits ein solides Fundament aus Erkenntnissen, beispielsweise im Zusammenhang mit der Tag/Nacht-Rhythmik des Menschen. Wie diese neuen Erkenntnisse bei der Beleuchtung von Arbeitsstätten berücksichtigt werden können, ist aktuell Gegenstand intensiver Diskussionen“, so die Baua-Experten. Beim Thema Licht dürfte sich in Zukunft noch Einiges tun – für Unternehmen Herausforderung und Chance zugleich.