Meilensteine für die nächste Generation
Nachfolge geglückt? In Sachsen gibt es dann die Chance auf den „Meilenstein“. Bis 9. August sind Bewerbungen möglich. Foto: Adobestock
Erfolgreiche Nachfolgeregelungen für Unternehmen zu finden, ist nicht leicht. Auch in Sachsen stehen tausende Firmen deshalb vor einer ungewissen Zukunft. Ein Preis würdigt Betriebe, bei denen die Staffelstab-Übergabe geglückt ist.
Ein eigenes Unternehmen aufzubauen, ist harte Arbeit. Zeit, Kraft, Nerven und nicht zuletzt Geld fließen in den Wunsch von der beruflichen Selbstständigkeit. Und dann? Stellt sich irgendwann die Frage, wer die Firma später weiterführen wird. Manchmal wachsen der Nachfolger oder die Nachfolgerin in der eigenen Familie heran. Oft aber kommt das Rentenalter schneller als eine Lösung für die Zukunft des Unternehmens. Allein in der Zeitspanne zwischen 2022 und 2026 stehen in Sachsen rund 7.600 Betriebe vor genau diesem Problem, so eine Berechnung des Instituts für Mittelstandsforschung (IfM) Bonn. Nicht in jedem Fall, das dürfte sicher sein, wird die Firmengeschichte weitergehen. Doch es gibt sie, die positiven Beispiele für gelungene Nachfolgeregelungen. Einige davon haben die Chance auf den „Sächsischen Meilenstein“. Mit diesem Preis zeichnet die Bürgschaftsbank Sachsen Betriebe aus, bei denen die Staffelstab-Übergabe gut funktioniert hat. Noch bis 9. August sind Bewerbungen für den Preis möglich.
Hemmschwellen abbauen
Vergeben wird die Ehrung in den Kategorien familieninterne, unternehmensinterne und unternehmensexterne Nachfolge. Insgesamt 17.000 Preisgeld warten auf die Sieger. Darüber hinaus gibt es einige Neuerungen, etwa ein neues Design für Siegerpokal, ein zusätzlicher Sonderpreis in Höhe von 2.000 Euro wird ebenfalls vergeben.
Man wolle durchaus ein Zeichen setzen, so die Organisatoren. „Die Nachfolgefrage wird immer häufiger zur Existenzfrage – auf dem Spiel steht nicht weniger als der Fortbestand eines Unternehmens und damit auch das berufliche Schicksal seiner Mitarbeitenden. Mit dem Sächsischen Meilenstein ehren wir Nachfolgerinnen und Nachfolger, die das wirtschaftliche Erbe der vorangegangenen Generation bewahren und bestehende Betriebe mit frischen Ideen, Geschäftssinn und Pragmatismus in die Zukunft führen. Wir erzählen ihre individuellen Übernahmegeschichten, um zu inspirieren und zugleich Hemmschwellen abzubauen“, so Markus H. Michalow, Geschäftsführer der Bürgschaftsbank Sachsen. Und Martin Dulig, Wirtschaftsminister und Schirmherr des Sächsischen Meilensteins, betont, wie wichtig gute Bedingungen für die Unternehmensnachfolge sind. „Bis 2030 benötigen infolge zu klärender Übergaben mindestens 131.000 Arbeitsplätze eine neue Perspektive. Dafür ist der Sächsische Meilenstein eine wertvolle Austauschplattform. Der Wettbewerb stiftet Mut, macht Innovationsgeist sichtbar – und er bringt Unternehmerinnen und Unternehmer mit Übernahmeinteressierten zusammen“, so der Minister.
Aus den Bewerbungen wählt ein unabhängiges Fachgremium zunächst die Nominierten aus, die im September jeweils separat für die Regionen Dresden, Leipzig und Chemnitz bekanntgegeben werden. Danach ist die Fachjury unter Vorsitz von Heiner Hellfritzsch, dem ehemaligen geschäftsführenden Gesellschafter der Florena Cosmetic GmbH, am Zug. Die feierliche Preisverleihung soll am 1. Oktober auf Schloss Albrechtsberg in Dresden stattfinden.