Interesse an sächsischer Pflege-Ausbildung steigt

Pflegehelferinnen und Pflegehelfer arbeiten in der Grundversorgung pflegebedürftiger Menschen und werden auch in Sachsen dringend gebraucht. Foto: Adobestock

Pflegehelfer kümmern sich um die Grundversorgung pflegebedürftiger Menschen und begleiten sie im Alltag. Der Weg in den Beruf ist in Sachsen vereinfacht worden – das zeigt offenbar Erfolg.

Es ist kein Geheimnis – die sächsische, wie auch die deutsche Gesellschaft insgesamt, überaltert. Das bedeutet auch, dass immer mehr Menschen auf Pflege angewiesen sind, während es zu wenig junge Menschen gibt, die später im Pflegebereich arbeiten können. Bis zum Jahr 2049 werden bundesweit voraussichtlich zwischen 280 000 und 690 000 Pflegekräfte fehlen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) in diesem Jahr auf Basis einer neuen Vorausberechnung zum Pflegekräftearbeitsmarkt konstatiert, werde „der Bedarf an erwerbstätigen Pflegekräften ausgehend von 1,62 Millionen im Vor-Corona-Jahr 2019 voraussichtlich um ein Drittel auf 2,15 Millionen im Jahr 2049“ steigen.

Den Kopf in den Sand stecken, hilft freilich nicht. Deswegen stehen Pflegeberufe auch in Sachsen schon seit einigen Jahren im Fokus der Berufsorientierung. Der Freistaat vermeldet nun einen Erfolg: So ist die Zahl der Auszubildenden in der sogenannten Pflegehilfe um 15 Prozent gestiegen. Im Schuljahr 2024/2025 absolvieren demnach über 2.100 Personen eine solche Ausbildung. Auch die Zahl der erfolgreichen Absolventinnen und Absolventen der Berufsfachschule für Pflegehilfe hat mit über 750 Personen erneut zugenommen. Hier fällt der Anstieg mit rund drei Prozent aber weniger deutlich aus. Die Zahl der sogenannten Externenprüflinge, die am Ende bestanden haben, wuchs um das 2,5-Fache, informiert das Kultusministerium.

Qualifizierung zur Fachkraft möglich

„Ich freue mich, dass wir die Attraktivität der Pflegehilfeausbildung steigern und damit mehr junge Menschen für diesen wichtigen Beruf gewinnen konnten“, kommentiert Kultusminister Christian Piwarz und verwies in diesem Zusammenhang einmal mehr auf die verschiedenen Maßnahmen des Kultusministeriums, die zu einer stärkeren Nachfrage der Ausbildung an den über 60 sächsischen Berufsfachschulen in Sachsen geführt hätten. Dazu gehören unter anderem erleichterte Zugangsbedingungen zur Berufsausbildung und verschiedene Angebote für Quereinsteiger. Auch die Verkürzung der Ausbildungsdauer von 24 Monaten auf 12 Monate und die Möglichkeit, die Lehre berufsbegleitend in Teilzeit abzuschließen, dürften ihren Anteil am wachsenden Interesse haben. Hintergrund ist, dass explizit auch Menschen, die – teilweise schon seit vielen Jahren – ohne entsprechenden Berufsabschluss in der Pflege arbeiten, die Chance zur Qualifizierung bekommen. So ist anschließend auch die Weiterbildung zur Pflegefachkraft möglich.

Pflegehelferinnen und Pflegehelfer werden in der Grundversorgung pflegebedürftiger Menschen eingesetzt. Sie begleiten sie im Alltag und fungieren als Assistenz bei der medizinischen Pflege.