Hilfe beim Start ins Berufsleben
Manchmal ist der Weg ins Berufsleben schwer. Sachsen will benachteiligte Jugendliche unterstützen.
Nicht jeder Jugendliche findet sofort den richtigen Weg zu einer passenden Ausbildung. Der Freistaat will Hilfe geben.
Manchmal ist der Start ein Fehlstart. Manchmal wird er nach einer Weile zur Sackgasse. Und manchmal fehlt schlicht die Idee, wohin es überhaupt gehen könnte im Leben allgemein und ganz konkret im Beruf. Auch in Sachsen verlassen Jugendliche die Schule ohne Abschluss oder landen nach abgebrochenen Ausbildungen schon früh in der Arbeitslosigkeit. Das ist neben dem ganz persönlichen in Zeiten des Fachkräftemangels auch ein wirtschaftspolitisches Problem. Auch deshalb will der Freistaat Sachsen nun benachteiligte Jugendliche beim Start in ein möglichst erfolgreiches Arbeitsleben unterstützen.
Das Sozialministerium fördert in der aktuellen ESF-Förderperiode noch bis 2027 zum zweiten Mal Vorhaben der sogenannten Jugendberufshilfen. Möglich wird das über die ESF Plus-Richtlinie. Anerkannte Träger der freien Kinder- und Jugendhilfe können dafür nun neue Anträge stellen. Möglich ist das bis 15. Juli.
Eine eigene Perspektive finden
„Mit der Förderung der Jugendberufshilfe möchten wir die Integrationschancen sozial benachteiligter oder individuell beeinträchtigter junger Menschen effektiv verbessern. Stolpersteine auf dem Weg in den Beruf, die Ausbildung oder berufliche Weiterbildung sollen mit sozialpädagogischer Unterstützung abgebaut werden“, so Sachsens Sozialministerin Petra Köpping. „Gute gleichberechtigte Entwicklungschancen“ seien wichtig. „Denn damit fördern wir auch den gesellschaftlichen Zusammenhalt“, so die Ministerin weiter.
Das Sozialministerium wolle mit den durch EU-, Landes- und kommunale Mittel geförderten Jugendberufshilfen explizit Chancen für „sozial benachteiligte und individuell beeinträchtigte junge Menschen bis 27 Jahren“ schaffen, heißt es weiter. Erklärtes Ziel ist es, jungen Leuten dabei zu helfen, eine berufliche Perspektive zu entwickeln. Das kann zunächst über eine allgemeine Berufsvorbereitung, eine Ausbildung oder auch die Bewerbung für eine Arbeitsstelle geschehen. „In sozialpädagogisch begleiteten Qualifizierungs- und Beschäftigungsvorhaben mit überwiegend fachpraktischer Anleitung und Vermittlung soll den jungen Menschen die Möglichkeit gegeben werden, sich beruflich zu orientieren, Alltagsstrukturen zu schaffen und die eigene Persönlichkeit zu festigen“, so die Theorie. In der Praxis müssen junge Erwachsene mit Problemen bei Ausbildung und Berufswahl natürlich auch selbst bereit sein, für ihre Zukunft aktiv zu werden. Oft, so die Erfahrung aus dem sozialpädagogischen Bereich, fehlen nur ein Anschub und etwas Unterstützung im Hintergrund. Die soll es nun auch dank der Förderung geben. Damit aus dem einen oder anderen Fehlstart ein Neuanfang werden kann.
Weitere Informationen zum sogenannten Förderbaustein Jugendberufshilfen gibt es bei der Sächsischen Aufbaubank.
Von Annett Kschieschan