Azubis: Anschub für den Weg zum Traumjob
Welche Ausbildung passt am besten zu mir? Antworten auf diese Frage will die neue Kampagne der IHK geben.
Bei der neuen Kampagne #könnenlernen geben IHK-Azubis Einblicke in ihren Alltag im Lehrbetrieb und räumen unterhaltsam mit Klischees auf. Das soll Jugendliche inspirieren – und auch Unternehmen und Eltern mit ins Boot holen.
Emily ist staunende Blicke gewohnt. Die junge Frau mit den halblangen blonden Haaren macht gerade eine Ausbildung zur Elektronikerin für Systeme und Geräte. „Ist das nicht ein Männerberuf?“, ist da noch die harmloseste Nachfrage. Aber Emily hat immer eine schlagfertige Antwort parat und ist auch deshalb genau richtig bei #könnenlernen. So heißt die erste bundesweite Ausbildungskampagne der Industrie- und Handelskammer (IHK). Sie ist in diesem Frühjahr gestartet und will zeigen, wie vielfältig die Berufswege für junge Leute sind, wie der Nachwuchs den Job findet, der am besten zu den eigenen Stärken und Interessen passt, und welche Karrieremöglichkeiten sich daraus ergeben. Das Ganze läuft natürlich nicht staubtrocken ab, sondern spielt dort, wo Jugendliche selbst unterwegs sind – zum Beispiel auf TikToK, wo „die.azubis“ einen eigenen Kanal haben, und auf einem eigenen Internetportal. Hier erzählen unter anderem Emily, Meret, Louis und Leona, warum sie sich für ihre Ausbildungen entschieden haben und geben an konkreten Beispielen Einblicke in die jeweiligen Berufsfelder. „Die Social-Media-Kanäle sollen eine zentrale Anlaufstelle für die Generation Z sein, die sich Gedanken um ihre Zukunft macht. Daneben planen wir zahlreiche regionale Aktionen zum Ausbildungsstart – dazu gehören Beratungsangebote, Azubi-Messen, aber auch klassische Außenwerbung. Wir sehen in der Kampagne eine echte Chance, jungen Leuten zu zeigen, dass Ausbildung und Azubis nie wertvoller waren als heute“, so Torsten Köhler, Bildungschef der IHK Dresden.
Rund 330 Ausbildungsberufe in Industrie und Handel
Die Jugendlichen, die Teil der Kampagne sind, standen noch vor wenigen Monaten selbst vor der Frage, wie ihre berufliche Zukunft aussehen soll. Sie kennen die Unsicherheit, die mit der Entscheidung für eine Ausbildung verbunden ist und die Befürchtung, nicht den richtigen Beruf zu finden. In ihren kurzen Vorstellungsvideos erzählen sie, wie es sich nun anfühlt, richtig loszulegen auf dem Weg zum Traumjob. Mit den Einblicken in ihren Ausbildungsalltag wollen sie Ängste abbauen und Lust auf eine Lehre machen. Allein 330 Ausbildungsberufe gibt es nach Angaben der IHK in Industrie und Handel. Da – das können Emily, Louis und die anderen bestätigen – findet jeder den für sich passenden Weg. Orientierungshilfe gibt es direkt auf dem Ausbildungsportal. Unter dem Motto „Match deinen Job“ führen Fragen zu möglichen Berufsfeldern. Per Klick können Jugendliche auswählen, ob sie am liebsten knifflige Probleme lösen, gern mit Menschen arbeiten, oder kein Problem damit haben, im Beruf auch kräftig mit anzupacken. Informationen über alle Berufsgruppen stehen zum Download bereit und wer schon ziemlich genau weiß, in welche Richtung es gehen soll, findet mit einem weiteren Klick alle freien Ausbildungsstellen.
Auch wenn der Nachwuchs selbst eindeutig im Fokus steht – die IHK will mit ihrer Kampagne auch Eltern und Unternehmen mit ins Boot holen. Letztere können selbst Teil der Initiative werden und damit auf eigene Ausbildungsangebote hinweisen. Die IHK Dresden informiert die ausbildenden Unternehmen im Kammerbezirk mit eigenen Anschreiben über die Möglichkeiten. Mütter und Väter erfahren derweil auf dem Webportal, wie sie ihre Kinder am besten bei der Berufswahl unterstützen können.
Das klare Ziel der IHK: „Im ganzen Land ein neues Bewusstsein für das Thema Ausbildung schaffen und so dabei helfen, Betriebe und den Fachkräftenachwuchs zusammenzubringen.“ Damit das gelingt, nehmen insgesamt neun IHK-Azubis alle Interessierten mit durch ihren Alltag. Das bringt nicht nur ganz konkrete Informationen über die Lehrausbildung, sondern macht auch Spaß.
Einen Überblick über spannende und vielfältige Ausbildungsangebote aus der Region gibt es auch auf SZ JOBS.
Von Annett Kschieschan