Gen Z im Recruiting: Die Arbeitsmoral der Generation Z nutzen

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Generelle soziale und kulturelle Veränderungen sowie ein Fachkräftemangel stellen die Recruitingwelt vor neue Herausforderungen. Zu diesem Wandel trägt auch die Arbeitsmoral der Generation Z bei, die die Geburtenjahrgänge zwischen 1997 und 2012 umfasst. Die jungen Menschen sind mit dem Smartphone bzw. mit dem Internet aufgewachsen und werden demnach als „Digital Natives“ bezeichnet. Ihre Überzeugungen und Werte verändern auch den Arbeitsmarkt, sodass Trends wie Employer Branding oder Social Media eine immer wichtigere Rolle spielen.

Generation Z: Ihre Arbeitsmoral und Wünsche

Als Generation Z bezeichnet man junge Menschen, die als sehr technikaffin gelten und mit modernen Medien aufgewachsen sind. Derzeit stellt diese Gruppe ungefähr 36 Prozent aller Arbeitnehmenden. Für die junge Generation stehen Werte wie Selbstverwirklichung, Individualismus und eine ausgewogene Work-Life-Balance im Mittelpunkt, sodass sie sich auch Arbeitgeber wünschen, die auf ihre Vorstellungen flexibel reagieren und sich an ihre Formen der Kommunikation bzw. ihr Mediennutzungsverhalten anpassen. Die jungen Menschen erwarten sich vor allem mehr Freiraum in puncto Arbeitsbedingungen und Arbeitszeiten, da das Privatleben einen sehr hohen Stellenwert hat. Dieses Phänomen wird auch als „cultural fit“ bezeichnet. So wünscht sich ein großer Teil dieser jungen Generation gute Beziehungen zu ihren Arbeitgebern, flache Hierarchien sowie eine entsprechende Feedbackkultur. Gleichzeitig wird Karriere aber nicht mehr als das oberste Ziel angesehen.

Arbeitsmoral der Generation Z: Wie können Arbeitgeber junge Menschen am besten erreichen?

Früher war es üblich, dass sich Arbeitnehmer bei einem Unternehmen direkt bewerben. Heute finden die ersten Kontakte aber hauptsächlich über Social Media bzw. online statt. Aufgrund des Fachkräftemangels gibt es zudem weniger potenzielle Arbeitnehmer auf dem Arbeitsmarkt, sodass diese auch entsprechend umworben werden müssen. Dafür empfehlen sich vor allem folgende Methoden.

Social-Media-Plattformen

Bewerber der Gen Z suchen meist auf Social-Media-Kanälen bzw. auf diversen Karriereplattformen nach Informationen über ein Unternehmen, das für sie als Arbeitgeber von Interesse sein könnte. Daher ist es wichtig, dass das Firmenprofil auf diesen Plattformen auch entsprechend gepflegt wird. Für die junge Generation spielen dabei vor allem die Faktoren Diversität, Unternehmensgeschichte, Mitarbeiter und Unternehmensverantwortung eine wesentliche Rolle in der Arbeitswelt. Diese Faktoren sollten Sie auch auf Social-Media-Kanälen in den Mittelpunkt rücken. Eine der wichtigsten Plattformen, um potenzielle Arbeitnehmer zu erreichen, ist derzeit Instagram, aber auch Linkedln, Facebook oder TikTok werden von der jungen Generation gerne genutzt.

Snackable content

Durch den Mix aus unterschiedlichen Plattformen und Formaten können Sie sogenannten „snackable content“ erstellen, der sich bei jungen Menschen großer Beliebtheit erfreut.

Storytelling

Wenn Sie als Unternehmen auffallen möchten, so sollten Storytelling und Entertainment auch in Bezug auf die Arbeitswelt an oberster Stelle stehen. Gestalten Sie Ihre Texte und Videos so, dass die Nutzer Ihre Inhalte rasch erfassen können.

Unternehmenspräsentation

Etwa 50 Prozent der jungen Erwachsenen nutzen Social-Media-Kanäle auch, um Informationen zu bestimmten Produkten oder Marken zu finden. Das stellt eine vielversprechende Möglichkeit dar, um Ihr Unternehmen, Ihre Arbeit und Ihre Marke entsprechend zu präsentieren.

Karrieremessen nutzen

Zudem ermöglichen es Job- und Karrieremessen, in persönlichen Kontakt mit der Gen Z zu treten und dort auch ihre Fragen bezüglich des Arbeitsmarktes zu beantworten. Auch wenn dafür ein entsprechendes Budget erforderlich ist, haben Messen den Vorteil, dass Sie mit der Zielgruppe direkt interagieren, Kontakte knüpfen, über ihre Arbeitsmoral sprechen, Vorurteile abbauen und gleichzeitig einen Pool an Bewerbern aufbauen können.

Arbeitsmoral der Jugend: Wie sich die Generation Z bei einem Unternehmen bewirbt

Eine Generation, die es gewohnt ist, mit wenigen Klicks zum gewünschten Ergebnis zu kommen, legt auch viel Wert auf einen raschen Bewerbungsprozess. Daher nehmen die jungen Erwachsenen dieser Altersgruppe Bewerbungen, die viel Arbeit erfordern, eher als negativ wahr. Ebenso wichtig ist, dass die Bewerber eine schnelle Rückmeldung von ihrem zukünftigen Arbeitgeber erhalten. Eine wesentliche Rolle spielt zudem das Image des Unternehmens. Entsprechen die Vorstellungen des Arbeitgebers nicht den Werten der Menschen dieser Altersgruppe, so sind viele junge Erwachsene bereit, den Bewerbungsprozess für den gewünschten Job nicht mehr weiterzuverfolgen. Ebenso achtet die Generation Z bereits bei Inseraten darauf, ob die Tätigkeiten klar definiert sind und ob es auch Home-Office-Möglichkeiten an einigen Tagen der Woche oder flexible Arbeitszeiten gibt.

Erwartet wird zudem eine Darstellung der Kultur und der Werte des Unternehmens, aber auch Weiterbildungsmöglichkeiten sind für die Gen Z durchaus wichtig. Da die Angehörigen dieser Generation nach dem Sinn im Leben und nach Selbstverwirklichung suchen, sollten Sie sich auch die Frage stellen, wie Sie im Recruiting den Zweck der Arbeit für den Bewerber am besten kommunizieren können. Sehr gefragt sind zudem auch Teilzeitmodelle, wodurch sich der Frauenanteil in Führungspositionen erhöhen lässt.

Wie Sie die Arbeitsmoral der Gen Z nutzen können

Mit der Digitalisierung hat sich auch die Arbeitsmoral junger Leute verändert. Daher ist das Recruiting der aktuellen Generation – der Generation Z – zu einer Herausforderung für die Arbeitswelt, aber auch zu einer neuen Chance für Unternehmen geworden. Die Generation Z nutzt Social-Media-Kanäle wie TikTok oder Instagram ganz gezielt zur Unterhaltung bzw. Kommunikation, was auch das Recruiting grundlegend verändert. Die Gen Z nimmt sich sehr viel Zeit dafür, die richtige berufliche Entscheidung zu treffen und scheut auch nicht davor zurück, eine Ausbildung oder ein Studium mehrmals abzubrechen. Sehr viel Wert wird zudem auf Abenteuer und Spaß sowie auf außergewöhnliche Erlebnisse gelegt. Im Job bevorzugen sie Teamarbeit, legen Wert auf flexible Arbeitszeiten, Home-Office-Optionen an einigen Tagen der Woche und suchen nach interessanten Weiterbildungsmöglichkeiten.

Als Unternehmer ist es daher wichtig, der Gen Z einen einfachen und digitalen Bewerbungsprozess zu bieten und Plattformen wie Instagram oder Linkedln zu nutzen, um ihnen die Arbeit in Ihrem Unternehmen schmackhaft zu machen. Ebenso sollten Arbeitgeber auch auf eine unkomplizierte Kommunikation und schnelles Feedback achten. Da sich die Recruiting-Trends ständig verändern, sollten Sie die Bedürfnisse der Gen Z daher im Auge behalten, um zukünftige Bewerber auf Ihr Unternehmen aufmerksam zu machen. Das erfordert sehr viel Arbeit und Fingerspitzengefühl sowie einen ständigen Optimierungsprozess, um die jungen Talente der Gen Z anzusprechen, ist aber auch eine Chance, um Vorurteile gegenüber der Arbeitsmoral dieser Generation abzubauen.