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Chefs für einen Tag

Carolyn Peter und Moritz Halmheu beim Tauziehen um den begehrten Schlüssel. Beide studieren dual und werden in ihren Höffner-Häusern am 12. November als Chefin und Chef die Geschicke leiten. Foto: Höffner

Wer Fachkräfte will, muss den Nachwuchs früh fördern – und Vertrauen in die Fähigkeiten der Mitarbeiter von morgen haben. Die Einrichtungskette Höffner setzt auf dieses Prinzip und macht nun auch die 68 sächsischen Azubis für einen Tag zu Chefs.

Drehsessel, Fernsehsessel, Ohrensessel, Polster- oder Ledersessel. Wer hätte gedacht, dass die Auswahl eines bequemen Sitzmöbels so viele Entscheidungen erfordern kann? Von der Wahl der richtigen Matratze für den müden Rücken ganz zu schweigen. Kurzum, wer sich neu einrichten will, braucht sehr oft Beratung und das möglichst kompetent, freundlich und passgenau. Können Azubis das? Bei der Einrichtungskette Höffner ist man da ganz sicher. Einen Tag lang legt das Unternehmen, das mit Dresden, Leipzig und Chemnitz auch drei Standorte in Sachsen betreibt, das komplette Geschäft in die Hände des Nachwuchses. „Wir sind für einen Tag Chef!“ heißt es am 12. November auch für die derzeit 68 sächsischen Höffner-Azubis.

Werbekampagne und Radiospots

Das gilt nicht nur für den Verkauf, sondern auch für das Lager, den Kundendienst oder die Restaurants der Kette. Mit der Initiative wolle man dem eigenen Nachwuchs zu allererst Vertrauen zeigen, so Joachim Hoffmann von der Höffner-Geschäftsleitung. „Es ist ja nicht alltäglich, die Verantwortung für ein ganzes Unternehmen so umfassend aus der Hand zu geben. Die Aktion ist außerdem ein gelungener Beitrag zur Fachkräftesicherung. Das große Maß an Eigenverantwortung setzt bei den Azubis ungeahnte Potenziale frei. Ziel ist es diese jungen Leute langfristig und nachhaltig an das Unternehmen zu binden“, so Hoffmann weiter. Alle Ausbildungsbereiche hätten sich aktiv in die Vorbereitung des Azubi-Tages eingebracht. So hat der Nachwuchs selbst eine deutschlandweite Werbekampagne auf den Weg gebracht und eigene Radiospots aufgenommen. Zeitmanagement, Budgetplanung, Teamarbeit und Präsentationsfähigkeiten waren so nicht nur in der Theorie, sondern auch ganz praktisch gefragt.

Ein bisschen Aufregung dürfte sich nun kurz vor dem großen Tag dennoch bemerkbar machen. Aber auch die gehört zum Start ins Berufsleben dazu. Bevor sich die Türen am 12. November für die Kunden öffnen, übergeben die jeweiligen Leiterinnen und Leiter den Schlüssel symbolträchtig an die Azubis und bleiben selbst den ganzen Tag bei Bedarf unterstützend im Hintergrund.

Für Höffner selbst ist der Aktionstag gleichzeitig die Möglichkeit, sich auch künftigen Azubis und Studenten vorzustellen. Wer für 2023 noch eine Lehrstelle oder einen Praxispartner fürs Studium sucht, kann am 12. November bei Interesse seine Kontaktdaten hinterlassen. Eine Rückmeldung sei garantiert, so das Versprechen des Berliner Unternehmens, das bundesweit 24 Einrichtungshäuser betreibt und nach eigenen Angaben inzwischen rund 10.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt.

Von Annett Kschieschan