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Gehaltserhöhung: Wie viel Prozent können Sie verlangen?

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Die meisten Arbeitnehmer träumen von einer Gehaltserhöhung. Für viele bleibt es jedoch allein beim Wunsch, denn oftmals sind sich Angestellte nicht über ihre Rechte und Pflichten bewusst. Dabei sollten Sie regelmäßig eine Gehaltserhöhung einfordern. Wie das geht und wie Sie bei der Gehaltsverhandlung Ihre Argumente und Anforderungen Ihrem Arbeitgeber gegenüber selbstbewusst begründen, erfahren Sie hier.

Gehaltserhöhung und Inflationsausgleich: Das müssen Sie wissen

Ein Blick in Ihren Arbeitsvertrag verrät, ob Ihr Arbeitgeber eine Inflationsprämie zahlt. Diese beträgt in der Regel zwischen zwei bis drei Prozent. Doch ein Inflationsausgleich sorgt nicht dafür, dass Ihnen mehr Geld zur Verfügung steht. Wenn Sie eine tatsächliche Gehaltserhöhung erwirken möchten, müssen Sie Ihren Arbeitgeber um ein Gehaltsgespräch bitten. Experten empfehlen, dies alle 18 bis 24 Monate zu tun. Bedenken Sie, dass eine Gehaltserhöhung von bis zu fünf Prozent einem Inflationsausgleich gleichkommt. Wenn Sie schon in die Gehaltsverhandlung gehen, müssen Sie mehr fordern.

Wann sollten Sie eine Gehaltserhöhung einfordern?

Ihr Gehalt hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie

  • Ihrer Berufserfahrung,
  • Ihrer Unternehmenstreue,
  • Ihrer Verantwortung im Unternehmen
  • und etwaigen abgeschlossenen Weiterbildungen.

Normalerweise ist eine Gehaltserhöhung ebenfalls an diese Punkte geknüpft. So ist es beispielsweise nach drei Jahren im Unternehmen an der Zeit, eine Gehaltsverhandlung in die Wege zu leiten. Wenn Sie gerade erfolgreich mehrere Weiterbildungen absolviert haben, können Sie Ihre Vorgesetzten ebenfalls um ein Gespräch bitten, in dem Sie Ihre Ansprüche auf eine Gehaltserhöhung deutlich machen.

Es gibt keine gesetzlichen Regelungen für Gehaltserhöhungen. Auch der Zeitpunkt für eine Gehaltsverhandlung ist von Unternehmen zu Unternehmen verschieden. Sie haben demnach keinen festen Anspruch auf eine Gehaltserhöhung pro Jahr. Allerdings finden Gehaltsgespräche typischerweise zu bestimmten Zeitpunkten statt. Ein Gespräch über eine Gehaltserhöhung können Sie im Zusammenhang mit folgenden Etappen Ihrer Karriere einleiten:

  • Sobald Sie die Probezeit erfolgreich abgeschlossen haben, können Sie Ihre Forderungen nach einer Gehaltserhöhung stellen. Da Sie jetzt fest zum Unternehmen gehören, sollten Sie für Ihre Arbeit auch dementsprechend entlohnt werden.
  • Wenn Sie nach Ablauf eines befristeten Arbeitsverhältnisses einen neuen Arbeitsvertrag abschließen, ist der richtige Moment für eine Gehaltsverhandlung erreicht. Dies gilt vor allem dann, wenn Sie nun mehr Verantwortung übernehmen müssen und auch eine höhere Leistung von Ihnen gefragt ist.
  • Eine Beförderung ist der ideale Zeitpunkt, um über eine Erhöhung Ihres Gehalts zu verhandeln.
  • Wenn Sie intern versetzt werden und neue Aufgaben zugewiesen bekommen, sollten Sie Ihre Vorgesetzten um ein Gespräch bitten. Je nachdem, wie sehr sich Ihr Leistungsbereich im Betrieb erweitert hat, fordern Sie ein höheres Gehalt ein.
  • Nach einem erfolgreichen Projekt, das zum Erfolg des Unternehmens beigetragen hat, liegt normalerweise eine Gehaltserhöhung drin.
  • Außerdem eignen sich auch jährliche Mitarbeitergespräche als Anlass, um eine Gehaltserhöhung einzufordern.

Gehaltserhöhung: Wie viel kann ich verlangen?

Leider lassen sich keine allgemeinen Aussagen machen, was eine Erhöhung des Gehalts angeht. Auch ist es nicht immer der Fall, dass sich der Arbeitgeber mit den Forderungen nach Ihrem Wunschgehalt einverstanden zeigt. Gerade deshalb ist von einer Gehaltsverhandlung die Rede. Sie stellen Ihre Forderungen, auf die der Arbeitgeber je nach Situation reagieren kann. Falls sich Ihr Tätigkeitsfeld seit der letzten Gehaltsverhandlung kaum erweitert hat und diese nur ein Jahr zurückliegt, müssen Sie in der Regel mit einer Gehaltsanpassung von drei bis sieben Prozent rechnen.

Anders sieht die Lage aus, wenn Sie nach einer Beförderung oder der Übernahme von mehr Verantwortung im Betrieb um eine Gehaltserhöhung bitten. In solchen Fällen ist eine Erhöhung von zehn bis 15 Prozent nicht unüblich. In einer Gehaltsverhandlung sollten Sie eine Gehaltserhöhung von mindestens zehn Prozent anstreben, da Arbeitgeber ihre Mitarbeiter in der Regel herunterzuhandeln versuchen. Bei größeren Karrieresprüngen kann es sogar zu einer Gehaltserhöhung von 20 Prozent kommen.

Die Abstände der Gehaltserhöhung spielen dabei eine wesentliche Rolle. Wenn Sie beispielsweise einmal pro Jahr eine Gehaltserhöhung von fünf Prozent aushandeln, verdienen Sie nach zwei Jahren mehr Geld, als es bei einer einzigen Gehaltserhöhung in der Höhe von zehn Prozent der Fall wäre. Außerdem kann ein regelmäßiger Jobwechsel zu einer fortwährenden Gehaltserhöhung beitragen, da Sie dann bei jedem Arbeitgeber mehr Geld für Ihre Leistungen einfordern können.

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Argumente für eine Erhöhung Ihres Gehalts: So gehen Sie bei der Gehaltsverhandlung vor

Um Ihren Arbeitgeber zu überzeugen, benötigen Sie handfeste Argumente. Recherchieren Sie gründlich und informieren Sie sich darüber, wie es um Ihren Marktwert steht. Wie hoch ist das durchschnittliche Gehalt für Ihre Position? Wie sieht es bei Ihnen selbst in Bezug auf Qualifikationen und Berufserfahrung aus? Wann haben Sie das letzte Mal eine Gehaltsanpassung eingefordert? Erstellen Sie eine Liste mit Ihren bisherigen Leistungen im Betrieb und seien Sie dabei so genau wie möglich. Nur fundierte Argumente können Ihren Arbeitgeber davon überzeugen, dass Sie als erfahrener und fähiger Mitarbeiter eine Gehaltserhöhung verdienen.

Legen Sie für sich persönlich Ihr Wunschgehalt fest. Das heißt nicht, dass Ihr Arbeitgeber mit Ihren Vorstellungen einverstanden sein muss. Das Wunschgehalt dient vielmehr als Stütze, auf die Sie während der Verhandlung zurückgreifen können. Bedenken Sie zudem, dass Sie auf Gegenargumente stoßen werden. Deshalb lohnt es sich, sämtliche möglichen Szenarien im Voraus durchzuspielen. Auf jeden Fall müssen Sie realistisch bleiben. Befindet sich das Unternehmen gerade auf Erfolgskurs, ist der Zeitpunkt für eine Gehaltsverhandlung gut. Berücksichtigen Sie also stets die finanziellen Möglichkeiten Ihres Arbeitgebers.