Wie weiter mit der Weiterbildung?
Ohne Weiterbildung keine Weiterentwicklung - das gilt in sich rasant verändernden Zeiten ganz besonders. Im Idealfall macht das Lernen Spaß und steigert nebenbei die Chancen auf ein höheres Gehalt und den nächsten Schritt auf der Karriereleiter. Foto: Adobestock
Lebenslanges Lernen gilt als wichtige Grundlage für beruflichen Erfolg. Doch im EU-Vergleich stehen die Deutschen hier nicht allzu gut da. Neue Förderungen und mehr Transparenz könnten helfen.
Weiterbildung gilt als Schlüssel für beruflichen Erfolg, ganz besonders, wenn es um die Bewältigung und Gestaltung der riesigen Transformation der Wirtschaft geht, die wir gerade sachsen-, bundes- und weltweit erleben. Doch bei dem Thema gibt es noch reichlich Luft nach oben, wie ein Blick auf die Zahlen des Statistischen Bundesamtes zeigt. Demnach ist der Weiterbildungswille hierzulande geringer als in vielen anderen europäischen Staaten. So hatten nach einer Befragung 2022 in Deutschland rund acht Prozent der 25- bis 64-Jährigen an einer Bildungs- oder Weiterbildungsmaßnahme teilgenommen. Im EU-Durchschnitt waren es immerhin zwölf Prozent. Besonders hoch ist die Teilnahmequote demnach vor allem in den skandinavischen Ländern, sehr niedrig in Bulgarien.
Niemanden auf dem Weg zurücklassen
In Deutschland und auch konkret in Sachsen hat man das Thema in den vergangenen Monaten immer wieder in den Fokus gerückt. Hintergrund ist einmal mehr der Fachkräftemangel, der für manche Unternehmen inzwischen existenzbedrohend ist. Mitarbeiter weiter zu qualifizieren, schaffe eine Win-Win-Situation, betonen daher Arbeitsmarktexperten und Politik gleichermaßen. „Eine gute schulische Bildung, eine frühe Berufsorientierung und Bildungschancen für alle sind das Fundament der Fachkräftesicherung“, sagt etwa Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig. Auch deshalb stärke man die duale Berufsausbildung mit der Landesrichtlinie Berufliche Bildung, der Fachkräfterichtlinie und der ESF-Plus-Richtlinie Berufliche Bildung. Der Bund hat mit dem Weiterbildungsgesetz neue Grundlagen geschaffen, Bildungsziele konkret umsetzen zu können.
Als besonders wichtig gilt es, die Menschen einzubinden, deren Schul- und Berufsweg nicht geradlinig verlief und die noch zu oft an bürokratischen Hürden oder mangelnder Unterstützung scheitern. Nicht zuletzt müssen die inzwischen durchaus reichlichen Weiterbildungsangebote auch ausreichend bekannt gemacht werden. Nicht nur, damit Deutschland in Sachen Weiterbildung im EU-Vergleich wieder aufholen kann.