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Gehaltsvorstellung in Bewerbung formulieren: So geht’s richtig

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Wenn Sie in einem Berufs- bzw. Arbeitsleben stehen, wird ihnen eines Tages das Thema “Wie kann ich meine Gehaltsvorstellung richtig formulieren?” begegnen. Diese Überlegung ist sowohl für Ihren Berufseinstieg als auch für Ihren Arbeitsstellenwechsel notwendig. In öffentlichen Stellenausschreibungen werden vonseiten des Arbeitgebers häufig bereits Gehaltsvorstellungen benannt. Dennoch müssen Sie überlegen, wie Sie Ihre Gehaltsvorstellung in Bewerbung formulieren. Kommt es dann zu einem Vorstellungsgespräch, wird auch hier – auf Initiative des Arbeitgebers oder auf Ihre Initiative hin – über Ihren Gehaltswunsch gesprochen.

Müssen Sie Ihre genaue Gehaltsvorstellung in Bewerbung formulieren?

Natürlich ist ihr Lohn ein nicht unwesentlicher Bestandteil Ihres Dienstvertrages. Mit dem Dienstvertrag vereinbaren Sie nämlich, dass Sie für Ihre Arbeitsleistung, die Sie dem Arbeitgeber zur Verfügung stellen, eine entsprechende Entlohnung erhalten.

Einen eigenen angemessenen Gehaltswunsch formulieren, bedeutet, dass Sie Ihre Kompetenz und Ihren Stellenwert hinsichtlich der gegenwärtigen Arbeitsmarktsituation realistisch einschätzen können. Das ist wichtig, da Sie mit einer genauen Formulierung Ihrer Gehaltsvorstellung die Grundlage für das zukünftige Arbeitsverhältnis mit dem neuen Arbeitgeber bilden. Darauf bauen dann später alle weiteren tarifabhängigen oder tarifunabhängigen Lohnsteigerungen auf. Das ist die Basis für Ihre eigene, neue Berufskarriere.

Die Formulierung von Ihrem Gehaltswunsch ist auch für den Arbeitgeber von großer Bedeutung, da er mit Blick auf das gesamte Unternehmen Ihre Personalkosten planen und kalkulieren muss. Daher hat auch jeder Arbeitgeber bei den Verhandlungen zum Gehalt für sich seine obere Grenze gezogen, die er gegenüber dem Unternehmen verantworten kann.

Außerdem trägt eine klare Formulierung der Gehaltsvorstellung natürlich auch zur Vereinfachung des gesamten Bewerbungsverfahrens bei. Wenn Sie Ihre Gehaltsvorstellung in Bewerbung formulieren und diese gegebenenfalls die Grenzen des Arbeitgebers bei weitem übersteigen, fällt Ihre Bewerbung aus dem Bewerberpool heraus.

Andererseits ist es in jedem Fall wichtig, überhaupt einen Gehaltswunsch zu äußern, da Sie sonst das Bewerbungsverfahren für alle Beteiligten in eine unbefriedigende Richtung lenken. Ihr Gesprächspartner im Bewerbungsverfahren würde denken, Sie haben die öffentliche Stellenausschreibung nicht richtig verstanden. Außerdem nimmt er an, dass Sie sich mit der Gesamtmaterie nicht richtig befasst haben. Den ortsüblichen Tarif für Ihre anvisierte Stelle würden Sie beispielsweise ganz einfach auch im Internet finden.

Gehaltsvorstellung in Bewerbung formulieren – Realität und Risiko

Zunächst sei gesagt, dass Sie keine Bedenken bei der Formulierung Ihres Gehaltswunsches haben müssen. Versetzen Sie sich einfach in die Lage des Arbeitgebers. Dann wären Sie auch dankbar dafür, wenn Ihre Bewerberin oder Ihr Bewerber bei den Gehaltsvorstellungen die Wünsche klar ausspricht bzw. den eindeutigen Gehaltswunsch formulieren. Für die heutigen Bewerbungsverfahren ist das ein ganz normaler Vorgang. Auch sehr gute und professionell angelegte Bewerbungsunterlagen verfügen heutzutage bereits über klare Gehaltsvorstellungen.

Wie können Sie Ihren realistischen Gehaltswunsch ermitteln?

Die Vorstellungen zum zukünftigen Gehalt zu formulieren, fällt vielen sehr schwer. Hierbei ist es auch wichtig, dass keine Fehler gemacht werden. Entscheidend ist in jedem Fall, dass Sie mit realistischen Vorstellungen auftreten und Ihren tatsächlichen Arbeitsmarktwert kennen.

Um herauszufinden, welchen Arbeitsmarktwert Sie haben, müssen viele Faktoren in eine Waagschale geworfen werden. Zu diesen Faktoren zählen unter anderem Ihre Qualifikation, Ihre Berufsjahre, Ihre Praxiserfahrungen und Ihre Kenntnisse aus Fort- und Weiterbildungen. Wenn Sie diese Faktoren für sich zusammengetragen haben, können Sie Ihre Recherche beginnen. Dabei werden Sie vor allem in Gehaltsvergleichsportalen und Jobbörsen fündig. Hier finden Sie zumindest vorerst zur Orientierung ein grundlegendes Gehalt zu Ihrer Tätigkeit, zu Ihrem Beruf bzw. zu Ihrer Qualifikation.

Auch Tabellen aus Tarifverträgen oder Arbeitsvertragsrichtlinien können entscheidend bei Ihrer Recherche helfen. Beispielsweise sind hier häufig bereits Berufsjahre berücksichtigt worden, was Ihre Suche nach Ihrem realistischen Gehaltswunsch durchaus vereinfachen kann.

Sie werden häufig bei Ihrer Recherche auf Einstiegs- oder Durchschnittsgehälter treffen. An dieser Stelle müssen Sie dann selbst abwägen, wo Sie in etwa mit Ihrem Abschluss, Berufsjahren und mit Ihren Erfahrungen stehen. Bei der Einschätzung des realistischen Gehaltswunsches spielen selbstverständlich auch die Region, die Branche, die Position und die Größe des Arbeitgebers, bei dem Sie tätig sein werden eine entsprechende Rolle.

Beispielsweise gibt es erhebliche Unterschiede zwischen den Bundesländern Bayern und Mecklenburg-Vorpommern. Nach wie vor liegen die Durchschnittsgehälter in den neuen Bundesländern (Ostdeutschland) unter den Gehältern der Altbundesländer (Westdeutschland). Auch das Einstiegsgehalt unterscheidet sich insbesondere von dem Gehalt eines langjährigen Mitarbeiters. All diese Aspekte sind von Ihnen zu berücksichtigen.

Berufseinsteiger – Gehaltsvorstellung in Bewerbung formulieren

Steigen Sie gerade in Ihrem Beruf neu ein, ist die Formulierung eines Gehaltswunsches nicht ganz einfach. Zunächst sind sie in diesem Bereich sicherlich noch etwas unerfahren. Außerdem kommt hinzu, dass Sie möglicherweise noch kein Gehalt kennen, welches mit dem Ihrer neuen Stelle vergleichbar wäre. Daher haben viele Berufseinsteiger auch berechtigterweise Angst, ihren Gehaltswunsch falsch zu formulieren. Aber auch als Berufseinsteiger kann man unproblematisch sein Einstiegsgehalt bestimmen. So können Sie auch als Berufseinsteiger sicher in ein Bewerbungsverfahren gehen.

Ihre Bewerbung – Gehaltsvorstellungen in richtiger und angemessener Form formulieren

Bei der Formulierung Ihres Gehaltswunsches werden Sie im Bewerbungsverfahren allein sein. Leider haben Sie keinen externen Berater (Vergleich zum Profisport), der Sie begleiten könnte. Daher ist Ihre versierte und exakte Vorbereitung außerordentlich wichtig. Sie kennen sich am besten. Sie wissen, über welche theoretischen und praktischen Kenntnisse und Fähigkeiten Sie verfügen. Sie kennen Ihren Mehrwert, den Sie für Ihren neuen Arbeitgeber darstellen und wissen mit Kritik umzugehen. Dies sollten Sie bei der Bewerbung treffend formulieren.