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Die besten Tipps für das Online Bewerbungsgespräch

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Die Pandemie-Maßnahmen haben die Arbeitswelt nachhaltig verändert. Das gilt auch für den Recruiting-Prozess. Das Online Bewerbungsgespräch, also in der Regel ein Vorstellungsgespräch per Video, ist mittlerweile nicht nur salonfähig, sondern die Norm. Das gilt zumindest für die erste Auswahlrunde. In diesem Beitrag erläutern wir Ihnen, worauf Sie achten sollten, wenn Sie es in die engere Wahl geschafft haben und zu einem Online Bewerbungsgespräch eingeladen werden.

Keine Angst vor der Technik

Ihnen steht das erste Online Bewerbungsgespräch bevor? Dann sollten Sie sich zunächst mit der eingesetzten Technik vertraut machen. Die Systeme, die bei einem Vorstellungsgespräch per Video am häufigsten zum Einsatz kommen, sind Zoom und Microsoft Teams. Letzteres steht auch als Basisversion zur Verfügung, für die Sie sich kostenlos registrieren können. Sie können das Online Bewerbungsgespräch also gemeinsam mit einer guten Freundin oder dem Partner üben. Das macht vor allem vor dem ersten Vorstellungsgespräch per Video Sinn. Auf diese Weise gewinnen Sie nicht nur mehr Selbstsicherheit im Umgang mit der Technik. Sie können auch gleich testen, ob die Qualität Ihrer Kamera und Ihres Mikrofons ausreichend ist.

Ihr künftiger Arbeitgeber hat hier sicherlich keine überzogenen Anforderungen, Sie drehen schließlich keinen Werbespot fürs Fernsehen. Das Bild sollte aber hell und klar sein und ihre Stimme gut verständlich. Wenn Sie einen älteren oder sehr preisgünstigen Rechner nutzen und die Qualität von Bild und Ton zu wünschen übriglässt, lohnt sich die Anschaffung neuer Hardware. Webcams, die sich für ein Online Bewerbungsgespräch eignen, gibt es im Internethandel bereits für etwa 20 Euro. Mikrofone sind sogar noch preisgünstiger.

Was ziehe ich an?

Die Monate im Homeoffice haben bei vielen von uns Spuren hinterlassen. Frisieren, Schminken und Rasieren ist am heimischen Schreibtisch genauso entbehrlich, wie ordentliche Kleidung. Bei einem Vorstellungsgespräch gelten aber andere Regeln, auch wenn Sie dabei in Ihrem Wohnzimmer sitzen. Präsentieren Sie sich bei einem Vorstellungsgespräch per Video optisch genauso, wie Sie es früher bei einem Präsenztermin getan hätten.

Dabei sollten Sie die Standards der Branche und des neuen Arbeitgebers berücksichtigen. Bei einem FinTech-Startup mag ein dunkles T-Shirt oder ein weißes Hemd genügen. Den Recruitern einer Schweizer Großbank sollten Sie sich aber lieber im (Damen-) Anzug vorstellen. Sie wissen gar nicht, was Ihr neuer Arbeitgeber erwartet? Das können Sie ganz einfach herausfinden. Gehen Sie auf die Webseite des Unternehmens und schauen Sie, wie sich die Mitarbeiter präsentieren. Oft finden Sie dort sogar ein Foto von Ihrem zukünftigen Chef und können so seinen bevorzugten Stil einschätzen.

Und noch ein Tipp an die Herren, für die der Umgang mit Make-up oft nicht selbstverständlich ist. Fettglanz im Gesicht macht auch Sie nicht attraktiver, ein wenig transparenter Puder, der bereits ab drei bis vier Euro in jedem Drogeriemarkt erhältlich ist, sorgt hier schnell für Abhilfe, ohne dass Sie geschminkt aussehen.

Auf den Background kommt es an

Wenn Personaler über den Background einer Kandidatin oder eines Kandidaten sprechen, meinen sie damit in der Regel den Werdegang, also die Ausbildung, die berufliche Erfahrung und die durchlaufenen Karrierestationen. Bei einem Online Bewerbungsgespräch dürfen Sie den Begriff Background aber durchaus wörtlich nehmen. Schließlich sieht Ihr Gesprächspartner bei einem Video Call nicht nur Sie, sondern auch alles, was sich hinter Ihnen befindet. Hat Ihre Kamera einen weiten Winkel, ist oft der halbe Raum sichtbar. Eine verlotterte Couch voller Chipstüten oder ein Heizkörper mit Socken obendrauf, hinterlassen keinen guten ersten Eindruck! Am besten positionieren Sie sich vor einer einfarbigen Wand in neutralem Ton.

Außerdem sollten Sie darauf achten, dass die Beleuchtung ausreicht und keine Fenster spiegeln. Gegen Schatten im Gesicht, die uns oft alt und krank aussehen lassen, hilft ein Ringlicht neben oder über dem Rechner. Diese handlichen kleinen Strahler sind im Internet für wenig Geld erhältlich.

Des Weiteren sollten Sie natürlich darauf achten, dass es während des Gesprächs nicht zu Störungen kommt. Telefon und Handy werden deshalb besser ausgeschaltet oder leise gestellt. Falls Sie nicht alleine leben, dürfen Sie nicht vergessen, Ihre Mitbewohner über den bevorstehenden Video Call zu informieren und um Rücksicht zu bitten. Sofern Sie WLAN nutzen, sollte außerdem der Router nicht zu weit entfernt sein, damit die Verbindung stabil bleibt und das Gespräch nicht unvermittelt abbricht.

Das Online-Interview

Die gute Nachricht vorneweg: Der technische Fortschritt hat am inhaltlichen Ablauf eines Bewerbungsgesprächs kaum etwas geändert. In der Regel werden sich Ihre Gesprächspartner erst einmal selbst vorstellen und vielleicht auch kurz etwas zum Unternehmen sagen. Im Anschluss bekommen Sie Gelegenheit, sich zu präsentieren. In der ersten Runde müssen Sie dabei normalerweise nicht mit speziellen Fachfragen rechnen. Ihr Gegenüber möchte zunächst nur einen ersten Eindruck von Ihnen bekommen und herausfinden, ob Sie grundsätzlich zum Unternehmen und ins Team passen und warum Sie sich für die zu besetzende Stelle interessieren.

Selbstverständlich sollten Sie auch auf die typischen Gretchenfragen gefasst sein. Zu den Klassikern zählen:

  • Wo sehen Sie sich in 5 Jahren?
  • Warum sollten wir Sie einstellen?
  • Was sind Ihre Stärken, welche Schwächen haben Sie?
  • Warum möchten Sie ausgerechnet bei uns arbeiten?

Fazit

Sobald Sie Routine im Umgang mit der Technik entwickelt haben, sind virtuelle Interviews keine größere Herausforderung als die früher üblichen Präsenzveranstaltungen. Der neue Trend hat zwar einige Nachteile, schließlich ist ein Video Call kaum persönlicher als ein Telefongespräch. Auch der sonst übliche Rundgang durch das Unternehmen und erste Gespräche mit den künftigen Kolleginnen und Kollegen fallen aus.

Die Vorteile der neuen Methode sind aber ebenfalls nicht von der Hand zu weisen. Früher war es quasi unmöglich, sich vormittags in Berlin und nachmittags in München vorzustellen, heute können Sie noch Hamburg dazwischenschieben. Auch die Bewerbung bei ausländischen Unternehmen wird so viel einfacher. Der neue Recruiting-Prozess ist weniger sozial als der alte, dafür aber viel flexibler und für beide Seiten wirtschaftlicher.